Winterberg sucht Investoren

Winterberg will mit einer Wohnungsbaugenossenschaft günstigen Wohnraum schaffen.

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Die Stadt Winterberg will mit einer Wohnungsbaugenossenschaft bezahlbaren Wohnraum schaffen. Noch bis Mitte des Monats können Genossenschaftsanteile erworben werden, so die Stadt. Es soll ein Apartmenthaus auf einer Fläche oberhalb des Tennisplatzes im Fichtenweg entstehen. 16 Wohneinheiten für Singles, Paare und Azubis sind geplant.

„Wir haben in den vergangenen Monaten gemeinsam mit der Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland ein Genossenschaftsmodell entwickelt, um bezahlbaren Wohnraum in unserer Stadt anbieten zu können. Wir stehen derzeit vor zwei zentralen Herausforderungen: bezahlbarer Wohnraum und Fachkräftemangel und beides hängt miteinander zusammen. Daher wollen wir bei unserem Genossenschaftsmodell unsere Unternehmerinnen und Unternehmer als mitinvestierende Mitlieder mit ins Boot holen, die sich ein Belegungsrecht für die Wohnungen miteinkaufen und so sicherstellen können, dass die Wohnung ihren Mitarbeitenden oder Auszubildenden zur Verfügung steht“, so Bürgermeister Michael Beckmann.

Wohnungen auch mit Wohnberechtigungsschein

Das Konzept einer Wohnungsbaugenossenschaft, die öffentlich geförderten Wohnraum baut, sieht vor, dass die Wohnungen von Bürgerinnen und Bürgern, die einen Wohnberechtigungsschein haben, zu günstigen Mieten angemietet werden können. Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein hätten aktuell aufgrund der Einkommenshöhe alle Auszubildenden, rund 50 % der Arbeitskräfte und auch 80 Prozent Seniorinnen und Senioren, so die Stadt.

Winterberger Modell ist einmalig in NRW

Die Besonderheit des Winterberger Models, dass Investoren als Geldgeber in Verbindung eines Belegungsrechtes für die jeweilige Wohnung eingebunden werden, ist einmalig in NRW. „Unser entwickeltes Modell gibt es in ganz NRW noch nicht und das macht es auch so interessant“, so Peter Wagner, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland.

Projekt kostet 2,5 Millionen Euro

Das Apartmenthaus mit einer Wohnfläche von 548 Quadratmetern und einem Gemeinschaftsraum von 62 Quadratmeter kostet insgesamt 2,5 Millionen Euro, heißt es. Die Stadt Winterberg würde als Gründungsgenosse Eigenkapitel in Form des Grundstückes miteinbringen und die Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland ihre Eigenleistung zur Errichtung des Gebäudes. Die investierenden Mitglieder sollen insgesamt 427.773 Euro in die Genossenschaft investieren, damit sich das Projekt finanziell überhaupt trägt.

„Bezahlbaren Wohnraum zu bauen ist mittlerweile sehr schwer. Das liegt an den aktuellen Rahmenbedingungen - steigende Baukosten und Kapitalkosten - machen es fast unmöglich Wohnraum, mit günstigen Mieten zu bauen. Wir haben in Winterberg aber ein Modell gefunden, um Mieten von beginnend 6,10 Euro anbieten zu können. Das können wir aber nur realisieren, wenn es gelingt mehr Eigenkapital als 10 % neben den Fördermitteln des Landes NRW aufzubringen“, so Peter Wagner, Vorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland. Die Kaltmiete einer Singlewohnung mit 35 Quadratmetern Wohnfläche würde bei dem Winterberg Modell bei 284 Euro liegen.

Anteile ab 1000 Euro

Investierende Mitglieder können alle sein, die mindestens ein Genossenschaftsanteil in Höhe von 1.000 Euro kaufen oder Unternehmen, die ein Belegungsrecht miteinkaufen und die dann Wohnung für die nächsten 15-20 Jahre belegen können. „Wir suchen nun Mitstreiter, die mit uns das Genossenschaftsmodell auf den Weg bringen. Jeder Winterberger kann sich ab 1.000 Euro beteiligen und so in die die eigene Stadt investieren. Mit jedem Genossenschaftsanteil schafft man über diesen Weg auch eine soziale Rendite für unsere Stadt. Sollten wir genug Mitstreiter finden, könnte das Apartmenthaus schon im Jahr 2024 gebaut werden“, so Bürgermeister Michael Beckmann.

2 Gebäude ist denkbar

Sollte das Winterberger Modell ein Erfolgsmodell und das erste Wohnhaus gebaut werden, würde auch die Möglichkeit bestehen, dass Modell um einen zweiten Bauabschnitt zu erweitern oder auch in den Ortsteilen mit weiteren Partner umzusetzen. Das zweite Apartmenthaus könnte neben dem ersten entstehen und z.B. als Mehrfamilienhaus für weitere Zielgruppen entwickelt werden, heißt es.

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