Winterberg: Glasfaserausbau in Winterberg
Veröffentlicht: Donnerstag, 31.07.2025 00:00
Auch die Winterberger Dörfer bekommen schnelles Internet. Das ist nur mit Fördergeldern möglich

Auch die Dörfer im Sauerland sollen mit Glasfaseranschlüssen ausgestattet werden. Das ist bei den Strecken, die überbrückt werden müssen eine Herausforderung und für die Städte und Gemeinden aus eigener Tasche nicht zu bezahlen. In Winterberg werden aktuell in Siedlinghausen, Silbach und Altenfeld Glasfaseranschlüsse verlegt. Insgesamt umfasst dieser Förderabschnitt 329 Adressen, von denen 284 bereits jetzt einen passenden Glasfasertarif buchen können, teilt die Stadt Winterberg mit. Die Kosten pro Adresse liegen bei rund 17.295 Euro. Den Löwenanteil tragen Bund und Land mit einer Förderung von 90 Prozent. Den städtischen Eigenanteil von 1.730 Euro pro Adresse übernimmt die Stadt Winterberg.
Glasfaser-Ausbau über Förderprogramm „Graue Flecken“ 2026–2028
Aktuell laufen die Vorbereitungen für die nächste Ausbaustufe: Von 2026 bis 2028 sollen weitere 1.108 Adressen im Rahmen des Förderprogramms „Graue Flecken“ erschlossen werden. Das Gesamtvolumen liegt bei rund 5,14 Millionen Euro. Davon übernimmt die Stadt Winterberg einen Eigenanteil von rund 1,03 Millionen Euro, also etwa 1.000 Euro pro Adresse.
Warum nicht alle profitieren können
Gefördert werden ausschließlich Adressen, die bislang keinerlei theoretische Möglichkeit für einen Breitbandanschluss haben, so die Stadt Winterberg. Gebäude, die über die Möglichkeit für einen HFC-Anschluss (Kabelanschluss) eines Anbieters wie Vodafone verfügen – selbst wenn dieser teuer oder unpraktisch ist – sind nicht förderfähig. „Wir verstehen den Unmut der Anwohner, die entlang der aktuellen Bautrassen liegen, aber keinen Anschluss erhalten dürfen. Leider sind die Förderkriterien von EU, Bund und Land bindend. Auch wenn es in der Praxis oft nicht nachvollziehbar ist, müssen wir uns daran halten“, erklärt Christine Schulte, Breitbandbeauftragte der Stadt Winterberg. Alle Eigentümer, die aktuell nicht in den geförderten Ausbau fallen, sollten ihr Interesse an Glasfaser aktiv auf den Internetseiten der Telekom anmelden. „Das ist völlig unverbindlich, hilft aber, die Telekommunikationsunternehmen zu weiterem Eigenausbau zu motivieren“, empfiehlt Christine Schulte proaktives Handeln.
Trotz aller Fördermaßnahmen und des Eigenausbaus der Telekom werden nach aktuellem Stand rund 2.500 Adressen in Winterberg nicht mit schnellem Internet versorgt sein. Sollte es nach Abschluss der aktuellen Förderphasen keine neuen Programme geben, hat der Stadtrat bereits beschlossen, die Gründung einer kommunalen Ausbau-GmbH zu prüfen. „Unser Ziel ist klar: Gleichwertige Lebensverhältnisse in der Kernstadt und in den Ortsteilen. Wir werden alle Wege gehen, um dieses Ziel zu erreichen“, bekräftigt Bürgermeister Michael Beckmann