Wieder Wildkatzen im Sauerland

Lebensraum der Europäischen Wildkatze soll weiter verbessert werden. Wald und Holz NRW arbeitet dabei mit BUND zusammen

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Im Arnsberger Wald und im Rothaargebirge leben seit einigen Jahren wieder Wildkatzen. Und ihr Lebensraum in den waldreichen Regionen soll weiter verbessert werden. Deshalb unterstützen Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW gemeinsam mit dem Naturschutzbund BUND die Umsetzung verschiedener Maßnahmen im Wald, die den Lebensraum der scheuen Raubkatze aufwerten. Im kommenden Winter sind u.a. im Regionalforstamt Oberes Sauerland in Schmallenberg zahlreiche Einzelmaßnahmen geplant. Die Zusammenarbeit von Wald und Holz und BUND ist Teil des Naturschutzprojektes „Wildkatzenwälder von morgen“, das noch bis Oktober 2028 durch das Bundeprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Es ist eine echte Investition in die Zukunft, denn der optimale Lebensraum der Wildkatze bietet auch vielen anderen an Wald gebundenen Arten beste Bedingungen, so Wald und Holz.

Bundesweites Projekt

Wildkatzen sind nachtaktive Jäger. Den Tag verbringen sie versteckt in einem geeigneten Unterschlupf im Wald: in einer Baumhöhle, einem Gebüsch, einem Reisighaufen oder hinter einem Wurzelteller. Auch im Winter schläft die Wildkatze nur einige Stunden am Tag und geht dann auf die Jagd nach ihrer Hauptbeute: Mäuse. Sie jagt am Liebsten auf kleinen Lichtungen im oder in der Nähe vom Wald.


Das bundesweite Projekt legt den Schwerpunkt vor allem darauf, den Lebensraum für die Europäische Wildkatze zu verbessern. Damit soll sie sich weiter ausbreiten können. Im Fokus stehen große Waldgebiete am Rande ihres Verbreitungsgebietes. „Wir platzieren einige Holzhaufen im Wald so, dass sie als Versteck für die Wildkatze und für die Aufzucht ihrer Jungen besonders attraktiv sind. Möglichst viele Hohlräume, deren Zugang nicht zu groß sein sollte, damit die jungen Katzen vor Räubern geschützt sind,“ erklärt Förster Jens Merzbach. Die Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW und der BUND Landesverband NRW arbeiten im Wildkatzenprojekt eng zusammen. „Bei der Gestaltung von Waldränder und –wiesen für die Wildkatzen müssen oft auch erstmal einige Bäume gefällt werden. Erweiterte und mit dem Wald besser vernetzte, artenreiche wilde Wiesen fördern im ersten Schritt dort den Artenreichtum der Insekten. Das verbessert die Lebensbedingungen von Mäusen und anderen Nagern, was wiederum das Nahrungsangebot der Wildkatzen stärkt. Es ist wichtig immer die Zusammenhänge zu beachten“, betont Christine Thiel-Bender vom BUND NRW.

Um Strukturen für die Wanderung der Wildkatzen zu stärken, rücken Waldflächen entlang von Bachläufen in den Fokus. Im Rahmen der Wiederbewaldung zerstörter Waldflächen werden hier auch seltene Baumarten wie die Flatterulme und verschiedene Wildobstarten gepflanzt. Das schafft vielfältige und artenreiche Waldstrukturen, die unter anderem für die Wildkatze besonders attraktiv sind.

Wildkatzen wieder angesiedelt

Vor rund 100 Jahren lebten die letzten Wildkatzen Nordrhein-Westfalens in der Eifel. In den letzten Jahren konnte sie sich wieder weiter ausbreiten. Heute leben wieder Wildkatzen im Arnsberger Wald, im Rothaargebirge, in der Egge und im Kottenforst.

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