Weniger sexuell übertragbare Erkrankungen im HSK

Zahl der Erkrankten ist zuletzt gesunken, so die Krankenkasse AOK.

© AOK/hfr.

Im HSK hat es zuletzt weniger sexuell übertragbare Erkrankungen gegeben. Das hat die Krankenkasse AOK mitgeteilt. Insgesamt gab es 459 Fälle und damit 9,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor (506). Dabei sind mehr Männer betroffen als Frauen.

Die Ursache für den Rückgang könnte auch die Corona-Pandemie gewesen sein. Kontaktbeschränkungen und die Angst vor Covid-19 haben vermutlich in vielen Fällen intime körperliche Kontakte reduziert, so die AOK. „Oft verursachen sexuell übertragbare Krankheiten keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt. Doch wenn sie frühzeitig erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln und sind in den meisten Fällen auch heilbar. Deshalb sollte bei Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Häufigste Erkrankungen

Am häufigsten wurden bei den sexuell übertragbare Erkrankungen die anogenitalen (venerischen) Warzen diagnostiziert, gefolgt von akuter Virushepatitis B, Herpes Simplex sowie Chlamydien und Syphilis. Zu den häufigsten Anzeichen einer Erkrankung gehören Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden sowie Unterbauchschmerzen. „Sexuell übertragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Eine Chlamydien-Infektion kann zum Beispiel die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) oder auch mit Hepatitis B können Krebserkrankungen zur Folge haben und eine nicht behandelte HIV-Infektion AIDS“, so Schneider.


Prävention ist wichtig

Zur Prävention der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten sei es daher wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren. „Kondome bieten einen guten Schutz vor einer Infektion. Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern erhöht das Risiko einer Infektion,“ sagt Schneider.

Impfung bietet Schutz

Ursache für die am häufigsten diagnostizierte STI der anogenitalen (venerischen) Warzen (Feigwarzen) sind bestimmte humane Papillomviren (HPV), die Niedrigrisikotypen. Andere HP-Viren (Hochrisikotypen) können sogar zu Zell-Veränderungen führen und langfristig verschiedene Krebsarten wie Gebär-mutterhalskrebs verursachen. Auch viele Männer und Jungen sind damit infiziert. Deshalb könnten sie nicht nur den Erreger übertragen, sondern auch selbst an einem HPV-bedingten Tumor erkranken.

Daher gilt die Impfempfehlung gegen die HP-Viren der Ständigen Impfkommission (STIKO) sowohl für Mädchen und Jungen. In der Regel werden Jungen wie Mädchen zweimal in einem Abstand von sechs Monaten mit einer Spritze geimpft. Die Impfung sollte vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen.

Mehr Infos hier:

Mehr Informationen zur Früherkennung gibt es im Internet unter www.aok.de/nw, Rubrik Leistungen & Services und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter https://www.liebesleben.de/

skyline