Weniger Schmetterlinge im Sauerland

Klimawandel, gemähte Säume und Steingärten gefährden die Schmetterlingsarten im Sauerland

© Biologische Station Hochsauerland

Im Sauerland gibt es immer weniger Schmetterlinge und Nachtfalter. Ein Grund dafür ist laut Biologischer Station Hochsauerland das Mähen von mehrjährigen Brachstreifen und Feldsäumen. Auch der Klimawandel verkleinert den Lebensraum der Schmetterlingsarten im Mittelgebirge.

Seltene Arten im Sauerland

Seltene Schmetterlinge im HSK: Kaisermantel Weibchen in Züschen© Biologische Station Hochsauerlandkreis
Seltene Schmetterlinge im HSK: Kaisermantel Weibchen in Züschen
© Biologische Station Hochsauerlandkreis

Eine gefährdete Art ist der Weißbindige Mohrenfalter, der im Orketal und der Padberger Schweiz vorkommt, so Axel M. Schulte von der Biologischen Station Hochsauerlandkreis. Auch der Dukaten-Feuerfalter oder der Lila-Gold-Feuerfalter stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Wegen ihres komplizierten Entwicklungszyklus ist der Dunkle Ameisen-Wiesenknopf-Bläuling mit Vorkommen bei Hallenberg eine ganz besondere Rarität. Ihre Eier legen die kleinen Falter an die Blütenköpfe des Großen Wiesenknopfes ab. Ihre Larven werden dann von Rasen-Ameisen in ihre Nester eingetragen und dort aufgezogen.

"Wilde Gärten" retten die Schmetterlinge

Jeder, der einen Garten hat, kann etwas für die Schmetterlinge und Falter tun.

Axel M. Schulte hat ein paar Tipps für Gartenbesitzer:

"Wer den bunten Falter schätzt, muss auch die Raupe mögen - und auf ein Freßloch in einem Blatt mit Neugier und nicht mit der Giftspritze reagieren.

Auch im Garten gilt: Wichtiger als das Blütenangebot sind die Lebensräume für die Frühstadien der Falter. Deshalb sollte man in seinem Garten auch den einen oder anderen Brennessel-Bestand belassen - sowohl in der Sonne wie im Halbschatten, denn die Brennessel-Raupen von Tagpfauenauge, Kleinem Fuchs, C-Falter, Landkärtchen und Admiral haben durchaus unterschiedliche Vorlieben.

Wie für andere Tiere auch ist ein ""wilder" Garten mit vielen einheimischen Pflanzen weitaus wertvoller für Schmetterlinge als ein Steinbeet oder eine Sammlung exotischer Gewächse. Zwar werden auch verschiedene fremdländische Gartenpfanzen als Nektarpflanze aufgesucht - doch sind die meisten Raupen einheimicher Schmetterlinge auf einheimische Futterpflanzen angewiesen. Verblühte Stauden sollten im Winter stehen bleiben.

Denn noch spannender als den Faltern bei der Nektarsuche zuzuschauen ist es, wenn man das Glück hat, ihnen bei der "Geburt" aus der Puppe zuzusehen."

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