Weniger Frauen im Sauerland bei Mammographie-Screening

Während der Corona-Pandemie haben viele Frauen ihre Termine beim Mammographie-Screening abgesagt

© Mammographie-Screening-Einheit

Nicht mal jede zweite Frau im Hochsauerlandkreis nimmt noch am Brustkrebs-Früherkennungsprogramm der Screening-Einheit Siegen-Olpe-Hochsauerland teil. Die Ärzte der Einheit führen das auf die Verunsicherungen während der Corona-Pandemie zurück. Sie beobachten eine Häufung von größeren Tumoren bei Frauen, die ihre Untersuchungen aus Corona-Gründen abgesagt haben. Andererseits habe es die Screening-Einheiten mit städtischem Einzugsgebiet, wie zum Beispiel die Kollegen am Standort Siegen, ohnehin eher schwer. "Es scheint, dass die ländliche Bevölkerung – also etwa hier im Umfeld von Arnsberg – besser auf sich achtet. Dort sind die Teilnehmer-Zahlen von Haus aus höher. Das war auch schon vor der Pandemie der Fall"; sagt Dr. Volker Brandenbusch. Er ist zusammen mit Dr. Michael Blazek programmverantwortlicher Arzt der Mammographie-Screening-Einheit.

Mit Info-Abenden und Telefonberatungen will die Mammographie-Einheit Frauen die Angst vor dem Brustscreening nehmen. Im Moment laufen Überlegungen schon Frauen ab 45 Jahren zum Mammographie-Screening einzuladen. Bislang bekommen nur Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr eine Einladung aus der Zentralen Schnittstelle in Münster.

Dr. Brandenbusch: Mammographie-Screening rettet Leben

Bei der Mammographie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust. Das deutschlandweite Mammographie-Screening-Programm hat das Ziel, Brustkrebs in einem so frühen Stadium zu entdecken, in dem der Tumor noch sehr klein ist – und so die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass er noch nicht in die Lymphknoten oder andere Organe gestreut hat. Wie wichtig unsere Aufgabe ist, belegen die Zahlen: Deutschlandweit erkranken jährlich rund 70 000 Frauen an Brustkrebs. Mit unseren Screening-Einheiten können wir Leben retten, so Dr. Brandenburg. 

So läuft das Mammographie-Screening

Um die Untersuchung durchzuführen, wird die Brust kurz zwischen zwei Platten des Mammographie-Gerätes zusammengedrückt. Teilnehmerinnen berichten, dass das unangenehm ist. Wissen die Teilnehmerinnen aber, dass der Druck für ein aussagekräftiges Bild notwendig ist und die Strahlendosis möglichst hält, dann ist es meistens nicht mehr ganz so schlimm. Insgesamt werden pro Brust zwei Aufnahmen in unterschiedlichen Positionen erstellt.

Noch ein Wort zur oftmals diskutierten Röntgenstrahlung: Unsere modernen, digitalen Geräte erfüllen die höchsten Standards, werden täglich kontrolliert und von unserem Referenzzentrum täglich neu freigegeben. Zudem sind unsere Mitarbeiter speziell im Umgang mit den Maschinen geschult. Sie beantworten auch gerne alle Fragen zum Thema – auch bei der Untersuchung.     


Weitere Meldungen

skyline