Weißer Ring Mitarbeiter aus Winterberg verurteilt

Das Landgericht Arnsberg hat einen Winterberger Mitarbeiter der Opferschutz-Organisation "Weißer Ring" zu einer Haftstrafe wegen Vergewaltigung verurteilt

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Das Landgericht Arnsberg hat den früheren Leiter der Opferschutzorganisation Weißer Ring im Hochsauerlandkreis wegen Vergewaltigung verurteilt. Der 74-jährige muss für drei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.


Das Landgericht Arnsberg sah es als erwiesen an, dass der ehemalige Leiter der Außenstelle des Weißen Rings in Winterberg im Sommer 2020 eine von ihm betreute Frau in ihrer Wohnung vergewaltigt hat. Grund für die Verurteilung war unter anderem ein psychologisches Gutachten. Dieses wurde vom Gericht in Auftrag gegeben, um die Glaubwürdigkeit des Opfers prüfen zu lassen. Außerdem wurde das Vergewaltigungsopfer von einer weiteren Psychologin betreut.


Als weiteres Beweismittel wurde ein Video gezeigt, welches das Opfer während der Tat gemacht hatte. Laut dem Richter bestätigen die Tonaufnahmen, dass der Angeklagte unter dem Vorwand, Entspannungsübungen mit der Frau durchzuführen, die Tat begangen habe. Der Angeklagte soll dabei umfassende Kenntnis vom Gesundheitszustand der Frau und ihrer psychischen Erkrankung gehabt haben. Auch über ihre Ablehnung gegenüber jeglichen sexuellen Handlungen und ihrer Unfähigkeit, sich dagegen zur Wehr zu setzen, soll er informiert gewesen sein, so das Gericht. Er habe aufgrund früherer Mitteilungen der Zeugin gewusst, dass diese aufgrund ihrer Erkrankung nicht in der Lage sei, nein zu sagen, und dass er von ihr zu keinem Zeitpunkt ein „Nein“ hören werde. Der 74-jährige ehemalige Polizist hatte während des gesamten Prozesses auf Unschuldig plädiert. Der Verurteilte hat nun eine Woche Zeit, um in Revision zu gehen. Der Prozess fand größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

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