Weihnachtsgeschäft schleppend

Sauerländer Einzelhändler ziehen bisher unterschiedliche Bilanz

Meschede im Advent
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Das Weihnachtsgeschäft ist für den sauerländer Handel bisher unterschiedlich gelaufen. „Alles, was zu Hause genutzt wird, verkauft sich zur Zeit relativ gut“, sagt Karina Brühmann vom Einzelhandelsverband Südwestfalen, „ das sind hauptsächlich Haushaltswaren, Elektronik, Gesellschaftsspiele und Spielkonsolen. Auch in den Baumärkten war viel Betrieb.“

Eher wenig los ist in Schuh-und Textilgeschäften. „Wenn’s in den kommenden Wochen noch mal richtig winterlich wird, dann könnte der Umsatz auch hier anziehen“, meint David Wegener vom Gewerbeverein Marsberg. Insgesamt sei der Umsatz aber durch Corona spürbar weniger geworden. „Ich denke, das Weihnachtsgeschäft wird ähnlich verlaufen wie im November zu Zeiten des zweiten Lockdowns“.

Auch in Neheim, der größten Einkaufsstadt im HSK, ist in der Weihnachtszeit weniger los. „Die Kundenfrequenz in den Läden ist um rund 20% zurückgegangen, hat Konrad „Conny“ Buchheister vom Gewerbeverein „Aktives Neheim“ festgestellt. Sonderaktionen der Gewerbevereine wie Treuepunkte oder Gutscheinhefte sollen zusätzlich Kunden zum Weihnachtseinkauf anlocken.

Kleine Einkaufsstädte können punkten

Die vergangenen Weihnachts-Verkaufstage haben aber auch gezeigt: Kunden legen in Coronazeiten viel Wert auf Abstand und ruhiges Einkaufen. „Die Menschen wollen kurze Wege und kurze Wartezeiten“, sagt Karina Brühmann, „da sind die überschaubaren Einkaufsstädte im Sauerland den großen Verkaufsmeilen in den Metropolen eindeutig im Vorteil. Keiner hat Lust auf das Geschiebe in den überlaufenden Fußgängerzonen“.

Online-Handel zieht Kunden ab

Viele Kunden entziehen sich dem Verkaufs-Getümmel auch durch den Kauf von zu Hause aus. „Der Online-Kauf ist traditionell in den ersten beiden Adventswochen besonders stark,“ weiß Karina Brühmann aus der Vergangenheit, „ aber je näher der Heilige Abend kommt, desto mehr kaufen dann vor Ort ein. Da könnte noch in den nächsten Wochen Potential für den stationären Handel liegen.“

Und viele Sauerländer haben auch wieder in der Coronazeit den Einkauf vor Ort entdeckt. „Da sind auch viele Jüngere dabei,“ hat Stefan Scharfenbaum vom Briloner Gewerbeverein „Prima Brilon“ festgestellt, „ besonders junge Familien kaufen wieder verstärkt vor Ort ein und wollen damit in Coronazeiten auch ein Zeichen der Solidarität setzen!“

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