Weiberfastnacht im Sauerland
Veröffentlicht: Donnerstag, 27.02.2025 05:00
In mehreren Städten übernehmen heute die Jecken das Kommando. Für Polizei und Ordnungsamt beginnen einsatzreiche Tage.

Der Straßenkarneval im Sauerland geht in seine heiße Phase. Zu Weiberfastnacht wird in mehreren Städten gefeiert. Der Auftakt ist vielerorts schon am Vormittag. Um 11:11 Uhr nehmen z.B. die Karnevalsgesellschaften in den Städten Arnsberg und Sundern den Bürgermeistern den Rathausschlüssel ab. In Festhallen und Kneipen wird dann im ganzen Sauerland Weiberfastnacht gefeiert. In Arnsberg zum Beispiel der Festhalle an der Promenade, in Sundern in der Schützenhalle. Die Stadt- und Gemeindeverwaltungen im Hochsauerlandkreis schließen heute spätestens am Mittag, auch die Bezirksregierung Arnsberg ist wegen Karneval nur eingeschränkt erreichbar.
Appell der Polizei
Die Polizei im Hochsauerlandkreis appelliert an die Jecken, friedlich zu feiern und beim Alkoholkonsum aufzupassen. Man sollte wissen, wie viel man verträgt und im Zweifelsfall auch mal die eine oder andere Getränkerunde auslassen, heißt es. Auto- und Motorradfahrer sollten sich zudem auf Kontrollen einstellen. Die Polizei erinnert daran, dass Autofahren nur bis zu einem Promillewert von 0,5 erlaubt ist. „Schon bei 0,3 Promille kann der Führerschein entzogen werden, wenn Anzeichen von Fahruntüchtigkeit vorliegen oder man an einem Verkehrsunfall beteiligt ist. Auch Restalkohol ist nicht zu unterschätzen. Auf Nummer sicher gehen Feiernde mit dem öffentlichen Nahverkehr“, so die Polizei. Für Fahranfänger gilt sogar die 0,0-Promillegrenze. Außerdem rät die Polizei dazu, bei Kostümen auf das Tragen von waffenähnlichen Gegenständen zu verzichten. "Bei polizeilichen Einsätzen gehen wir grundsätzlich von echten Waffen aus. Auch können solche Gegenstände Unbeteiligte irritieren, sodass die Polizei informiert werden kann", so ein Polizeisprecher.
Besonderes Auge auf Jugendschutz
Polizei und Ordnungsämter werden an Karneval auch wieder verstärkt den Jugendschutz in den Blick nehmen, vor allem in Arnsberg, wo sie an Weiberfastnacht traditionell Schülerinnen und Schüler in der Altstadt treffen, um zu feiern. Dort gilt auch in diesem Jahr wieder eine Glasverbotszone, diese erstreckt sich über den Alten Markt, den Steinweg und den Lindenberg. Laut Stadt Arnsberg hatte es in den vergangenen Jahren weder an Weiberfastnacht noch an den anderen Karnevalstagen besondere Vorkommnisse gegeben. Es lasse sich also festhalten, dass die Arnsberger Jecken friedlich feiern, so die Stadt.
Zum Jugendschutz an Karneval heißt es vom Hochsauerlandkreis, dass es wichtig sei, die fröhliche Atmosphäre nicht durch unkontrollierten Alkoholkonsum zu gefährden, insbesondere wenn es um Kinder und Jugendliche geht. Die Appelle des Kreisjugendamts an Karnevalisten, Gewerbetreibende und Veranstalter sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Gesetze zum Schutz der Jugend eingehalten werden. Es sei wichtig, dass harte Alkoholika und Alcopops nicht an Minderjährige abgegeben werden, um gesundheitliche Schäden und negative Auswirkungen auf die Entwicklung zu vermeiden, so Christian Schulte-Backhaus vom Kreisjugendamt HSK.
Die Polizei ergänzt, dass die Veranstalter verpflichtet sind, zu kontrollieren und sicherzustellen, dass keine alkoholischen Getränke an Minderjährige abgegeben werden. Auch das Rauchen ist grundsätzlich erst ab 18 Jahren gestattet - egal, ob gewöhnliche Zigaretten, E-Zigaretten oder Shishas. Auch bei der Frage, wie lange Jugendliche feiern dürfen, gibt es klare Vorgaben: Karnevalfans unter 16 Jahren, dürfen an öffentlichen Tanzveranstaltungen nur in Begleitung einer personensorgeberechtigten oder erziehungsbeauftragten Person teilnehmen. Jugendlichen ab 16 Jahren dürfen längstens bis 24 Uhr feiern.