Warnstreik bei Intersnack in Olsberg
Veröffentlicht: Montag, 23.09.2024 05:00
Die Beschäftigten der Intersnack-Erdnussrösterei streiken. Seit 4 Uhr früh stehen die Bänder still.

Der Tarifstreit in der Süßwarenindustrie spitzt sich zu. Bei der Erdnussrösterei von Intersnack in Olsberg stehen seit heute morgen um 4 Uhr die Bänder still. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten(NGG) in Südwestfalen ruft zu einem 26-stündigen Warnstreik auf. Dabei geht es deutlich härter zur Sache als beim letzten Warnstreik bei Intersnack in Olsberg. Am 13. August hatten die Beschäftigten für 12 Stunden die Arbeit niedergelegt.
"Der Produktionsausfall wird diesmal deutlich größer sein als beim Auftakt-Warnstreik im Sommer“, so Marcel Obermeier.von der NGG. Die Produktion von Ültje-Nuss-Snacks sei genauso vom Warnstreik betroffen wie die von Eigenmarken für Edeka und Rewe. Die rund 90 Beschäftigten von Intersnack in Olsberg werden, so die NGG, erst wieder am frühen Dienstagmorgen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.
Heute fahren sie nach Schwerte und protestieren dort von den Betriebstoren von Intersnack.
Tarifverhandlungen in der Süßwarenindustrie bisher ohne Annährung
Bei Intersnack und in den anderen Betrieben der Branche herrsche „auf breiter Front Frust“ darüber, dass die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen „extrem auf die Lohnbremse treten“, so die NGG. Auch bei der zweiten Verhandlungsrunde hätten sich die NRW-Vertreter vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) „völlig zugeknöpft gezeigt“.
Nach Gewerkschaftsangaben haben die Arbeitgeber „lediglich zwei Lohn-Minischritte“ angeboten: 2,8 Prozent im ersten und 2,2 Prozent im zweiten Jahr. „Damit lassen sich die Löcher, die die Inflation in die Lohntüten der Beschäftigten gerissen hat und noch reißen wird, absolut nicht stopfen.“, sagt Marcel Obermeier.
Die NGG fordert 9,9 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll jeder der mehr als 17.000 Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Süßwarenindustrie jedoch mit 360 Euro mehr pro Monat nach Hause gehen. Für Azubis will die Gewerkschaft 190 Euro zusätzlich im Monat herausholen.
Anfang Oktober treffen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber zur dritten und entscheidenden Verhandlungsrunde. „Da geht es um alles: hopp oder top. Entweder machen die Süßwarenproduzenten einen gewaltigen Lohnschritt nach vorne – oder bei Intersnack in Olsberg und Schwerte läuft bald für längere Zeit keine Nuss-Tüte mehr vom Band“, sagt der Gewerkschaftssekretär der NGG Südwestfalen.