Vogel des Jahres 2023 gesucht

5 Vögel stehen zur Wahl um den Titel Vogel des Jahres 2023

© NABU/Kathy Büscher

Wer wird Vogel des Jahres 2023? Ab heute lassen der NABU und sein bayerischer Partner, der LBV (Landesbund für Vogelschutz), den Vogel des Jahres wieder öffentlich wählen. „Im vergangenen Jahr haben mehr als 143.000 Menschen bei unserer Wahl mitgemacht und den Wiedehopf zum Vogel des Jahres 2022 gekürt“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, „Wir freuen uns sehr, dass das Interesse an Naturschutz und der heimischen Vogelwelt so groß ist. Jetzt können wieder alle mitentscheiden, wer die Krone der Vogelwelt 2023 tragen soll.“

Mehr als 300 Arten leben bei uns

In Deutschland leben mehr als 300 Vogelarten. Die Vogelkundler des NABU haben wieder fünf Arten ausgesucht, unter denen abgestimmt werden kann. Für den Jahresvogel 2023 ins Rennen gehen: Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn und Trauerschnäpper. Miller: „Jeder der fünf Vögel steht für ein Naturschutzthema, das dringend mehr Aufmerksamkeit braucht. Klimakrise, Insektenschwund, intensive Landwirtschaft und Verlust von naturnahem Grün bedrohen die Bestände unserer Vogelarten.“ Jeder und jede kann unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/wahl-2022/index.html?rev=footer1 mitbestimmen, wer Jahresvogel 2023 wird.

5 Vögel stehen zur Wahl

Der Trauerschnäpper fängt sein Insekten-Futter im Flug. Doch Insekten gebe es immer weniger. Außerdem habe er ein Zeitproblem: Weil der Frühling immer früher beginne, gehe der Trauerschnäpper oft leer aus bei der Suche nach Bruthöhlen. Wenn er aus seinem Winterquartier südlich der Sahara zurück ist, sind viele Baumhöhlen und Nistkästen schon besetzt. Sein Slogan: „Schnappt zu für mehr Klimaschutz!“

Der Neuntöter spießt Käfer, Heuschrecken und Hummeln an Dornen und Stacheln von Sträuchern und Hecken auf, um sie später zu verzehren. Leider habe der Neuntöter trotz dieser klugen Vorratshaltung immer weniger zu picken. Das liege am Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, der eine der Hauptursachen für den Insektenschwund sei, so der NABU. Sein Wahlslogan: „Schnabel auf für mehr Insekten!“

Das Teichhuhn hält sich am liebsten im geschützten Uferdickicht stiller Gewässer auf. Aber es gebe immer weniger grüne Ufer. Schilf, Büsche und Bäume müssten oft zubetonierten oder kahlen Flächen weichen, Flüsse würden begradigt. Das Teichhuhn fordert darum: „Lasst es wuchern an Ufern!“

Das Braunkehlchen baut als Wiesenbrüter sein Nest am Boden. Damit hat es schlechte Karten, wenn Wiesen häufig gemäht werden und Ackerflächen selten brach liegen. Ungemähte Blühstreifen könnten dieser Art sehr helfen. Es tritt mit dem Slogan an: „Wiesen wieder wilder machen!“

Der Feldsperling hat sich wie auch der Haussperling den Menschen angepasst und lebt häufig in unseren Siedlungen, in Gärten und Parks. Der Feldsperling braucht bunte Grünflächen mit alten Bäumen und entspannte Gärtner, die es ein bisschen wilder im Garten mögen. Darum fordert er: „Wilder Garten für mehr Arten!“


Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.

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