Die Villa B in Arnsberg soll der Standort für die neuen Büros werden.
Near-Office in Arnsberg
Das Near-Office soll vor allem die Berufspendler in Arnsberg entlasten. Viele Arnsberger pendeln tagtäglich längere Strecken zur Arbeit und verlieren dadurch Zeit und Lebensqualität. Der Arbeitskreis Digitalisierung aus Arnsberg hatte deswegen die Idee, ein Near-Office einzurichten. In einem Bürogebäude können sich die Arbeitnehmer Einzelbüros mieten und ihre Arbeit von dort aus erledigen. Bisher sei die Alternative zum Pendeln vor allem Homeoffice gewesen. In vielen Fällen habe sich das aber als schwierig herausgestellt, heißt es von Stefan Kempen, Mitglied des Arbeitskreises Digitalisierung. Die Nachteile hierbei seien, dass einige Arbeitnehmer in ihrem Privathaushalt nicht die Möglichkeit haben, einen geeigneten Arbeitsplatz einzurichten. "Viele arbeiten am Küchentisch oder am Wohnzimmertisch", sagt Elmar Kempen vom Arbeitskreis Digitalisierung. Außerdem seien die Arbeitnehmer im Near-Office nicht mehr so alleine, wie im Homeoffice. Auch für Arbeitnehmer mit Familie sei das Homeoffice oft nur schwer machbar. Diesen Menschen würde das Near-Office einen geeigneten Arbeitsplatz bieten. Das Near-Office geht in die gleiche Richtung wie Co.-Working-Spaces, es unterscheidet sich aber vor allem dadurch, dass Co.-Working-Spaces oft Großraumbüros sind. Das Near-Office werde in erster Linie Einzelbüros anbieten und so sensible Firmendaten besser schützen, heißt es.
Welche Vorteile hat das Near-Office?
Neben der Entlastung der Pendler und der Schaffung eines geeigneten Arbeitsplatzes hat das Near-Office auch positive Auswirkungen auf die Umwelt. Arbeitnehmer würden weniger mit dem Auto fahren. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel wären weniger stark belastet, heißt es. Für Arbeitgeber habe das Near-Office laut Arbeitskreis Digitalisierung ebenfalls Vorteile. Sie könnten beispielsweise mehr Mitarbeiter beschäftigen, da nicht jeder Mitarbeiter einen Büroplatz am Arbeitsplatz brauche und die Nähe zum Arbeitsplatz keine große Rolle mehr spiele.
Die Villa B in Arnsberg als Bürogebäude
Die Villa B war ursprünglich als Wohn- und Geschäftshaus gedacht. Bis zum zweiten Weltkrieg wurde sie auch als solches genutzt. Danach wurde sie ausschließlich für Wohnzwecke verwendet. Christine Becker, Miteigentümerin der Villa, möchte jetzt wieder zurück zur Ursprungsnutzung. Sie könne sich vorstellen, dass große Besprechungsräume nach der Office-Nutzung abends auch Vereinen zur Verfügung gestellt werden könnten.
Investor für das Near-Office in Arnsberg gesucht
Das Near-Office könnte schon im Laufe des nächsten Jahres an den Start gehen. Aktuell laufen Pilot-Testungen der Villa als Bürogebäude. Ein Nachbar testet gerade ein Einzelbüro als Arbeitsplatz. Außerdem werden noch Investoren gesucht. Die Projektbeteiligten seien in ihren Jobs völlig ausgelastet und möchten das Konzept bei der Umsetzung nur begleiten, aber nicht selbst umsetzen.