Versorgung sterbender Menschen im Sauerland

Schwerkranke Menschen können auch weiter vom Hausarzt versorgt werden

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Die ambulante Versorgung von Palliativpatienten in Westfalen-Lippe bleibt weiterhin bestehen. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe(KVWL) heute mitgeteilt. Der bundesweit einmalige und kassenübergreifende Palliativvertrag sei zum 1. Juli 2023 neu vereinbart worden. Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL): „Der neue Vertragsabschluss ist eine herausragende Nachricht. Damit können wir in Westfalen-Lippe weiterhin eine Palliativversorgung anbieten, die höchsten Qualitätsansprüchen genügt.“


Erfolgsmodell

4.500 teilnehmende Haus- und Fachärzte, dazu 38 palliativmedizinische Konsiliardienste (PKD): Der westfälisch-lippische Palliativvertrag, der bereits seit 2009 existiert, hat sich nach Meinung der kassenärztlichen Vereinigung längst zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt, das bundesweit Maßstäbe setzt. Das Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Jena kam im Rahmen der Studie „pallCompare – Palliative Versorgung in Deutschland“ zu dem Schluss, dass Westfalen-Lippe die höchste Qualität der Palliativversorgung in Deutschland aufweist – bei vergleichsweise geringen Kosten.


Das macht den Palliativvertrag in Westfalen-Lippe so besonders

  • Basis des Vertrages ist das Prinzip, dass der jahre- und jahrzehntelang vertraute Hausarzt seine Patienten bis zuletzt betreuen kann. Er bleibt auch in den meisten Fällen hauptverantwortlich für die von ihm eingeschriebenen Patienten, wenn diese über die SAPV versorgt werden müssen.
  • Es gibt keine Versorgungslücken und -brüche hinsichtlich AAPV und SAPV.
  • Zum Vergleich: Benötigt außerhalb von Westfalen-Lippe ein Patient die Versorgung durch ein SAPV-Team, gibt der bislang betreuende und vertraute Hausarzt nicht nur seine Patienten, sondern auch die medizinische Verantwortung an das SAPV-Team, das dem Patienten oft gar nicht bekannt ist, ab.
  • Mehr als 90 Prozent der Hausärzte nehmen teil, so viele wie in keinem anderen System.
  • Nur rund zehn Prozent der eingeschriebenen Palliativpatienten in Westfalen-Lippe versterben in einer Klinik – auch das ist bundesweit einmalig. Der Bundesdurchschnitt liegt im Vergleich bei mehr als 40 Prozent.
  • Das Modell der PKD genießt hohe Akzeptanz bei den anderen Palliativversorgern wie zum Beispiel Kliniken, stationären Hospizen und ambulanten Hospizdiensten.

Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe

 

 

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