Verbraucherzentrale Arnsberg warnt vor unseriöser Schädlingsbekämpfung

Wer bei sich am Haus ein Wespen- oder Hornissennest entdeckt, will das oft schnell entfernen lassen. Manche Anbieter verlangen dafür aber zu viel Geld.

© Verbraucherzentrale NRW/adpic

Der Verbraucherzentrale Arnsberg sind zuletzt mehrere Fälle aus der Region gemeldet worden, bei denen Hausbesitzer*innen für die Entfernung eines Wespennest mehr als 1.000 Euro bezahlen sollten. „In ihrer Not fallen Betroffene immer wieder auf unseriöse Anbieter ohne Sachkunde, aber mit überzogenen Rechnungen herein“, sagt Petra Golly, Leiterin der Arnsberger Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW. Sie gibt die folgenden Tipps rund um Schädlingsbekämpfung mit auf den Weg.

Arten- und Naturschutz beachten

Ohne triftigen Grund dürfen Wespen nicht gefangen, gestört, umgesiedelt oder getötet werden, so sieht es das Bundesnaturschutzgesetz vor. Hornissen sind nach der Bundesartenschutzverordnung sogar noch stärker geschützt. Nur wenn ein „vernünftiger“ Grund vorliegt, dürfen Wespen- und Hornissennester entfernt werden. So zum Beispiel, wenn im Haus kleine Kinder wohnen oder Allergiker, bei denen ein Wespenstich tödlich enden kann. Allein Fachexpert*innen dürfen entscheiden, ob ein Nest beseitigt werden darf. Verbraucher*innen können sich hierfür an die örtliche Naturschutzbehörde wenden, die über die Stadt- oder Landkreisverwaltung erreicht werden kann. Wer die Behausungen eigenmächtig entfernt, riskiert eine Geldbuße von bis zu 50.000 Euro.

Seriöse Anbieter finden

Auch wenn die ungebetenen Gäste plötzlich bedrohlich nahekommen, gilt es, nicht hektisch eine 0800-Nummer oder eine Handynummer zu wählen, unter der sich schnell ein Notdienst-Eintrag in den Branchenbüchern findet. Fach- und Berufsverbände der Schädlingsbekämpfer sowie Stadtverwaltungen oder Umweltämter helfen bei der Suche nach Fachleuten aus dem Umkreis. Wer im Internet nach Hilfe sucht, sollte direkt auf die Homepage des Anbieters gehen und im Impressum nach dessen tatsächlichem Standort recherchieren. Der Anbieter sollte eine Festnetznummer aus der Region haben. Liegt der Firmensitz nicht in unmittelbarer Nähe, können hohe Kosten für die Anfahrt anfallen.

Rechnung prüfen

Ist kein besonderer Aufwand erforderlich, sind Preise zwischen 100 und 200 Euro – einschließlich Anfahrt – üblich, um Wespennester zu entfernen oder umzusetzen. Die Kosten hängen jeweils von Größe und Erreichbarkeit ab. Muss zum Beispiel eine Hebebühne bestellt werden, um etwa an ein Nest unter der Dachgaube zu gelangen, sind höhere Kosten zu veranschlagen. Bei der Verbraucherzentrale NRW sind jedoch Fälle bekannt, in denen bis zu 1000 Euro für einen halbstündigen und unprofessionellen Einsatz in Rechnung gestellt wurden. Es ist ratsam, vorab einen Festpreis zu vereinbaren, um böse Überraschungen bei der Rechnung zu vermeiden. Außerdem sollte die Rechnung niemals sofort an der Haustür bezahlt werden. Erscheint die Rechnung zu hoch, sollte zunächst allenfalls eine Anzahlung geleistet und die Rechnung, zum Beispiel durch die Verbraucherzentrale, geprüft werden. Denn ist der Betrag erst einmal – ob bar oder mit Karte – bezahlt, kann bei Unregelmäßigkeiten meist nur schwer Geld zurückgefordert werden.

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