Veltins-Beschäftigte bekommen mehr Geld

Brauerei Veltins zahlt Corona-Prämie

© Brauerei Veltins

Die Beschäftigten bei Veltins bekommen eine Corona-Prämie in Höhe von 750 Euro. Außerdem gibt es ab kommendem Jahr 2,4 Prozent mehr Geld. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nach der vierten Tarifverhandlung mit den Sieger- und Sauerländer Brauereien mit. Der Tarifabschluss gilt bis Ende 2022. Er sieht vor, dass Azubis nach ihrer Ausbildung übernommen und für mindestens sechs Monate weiter beschäftigt werden müssen. Für ältere Beschäftigte bleibt eine tarifliche Regelung zur Altersteilzeit bestehen. 

„Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es für die Brauerei-Beschäftigten ein spürbares Lohn-Plus. Die Einigung zeigt, wie sehr es auf die Sozialpartnerschaft gerade in der Krise ankommt“, sagt Mohamed Boudih, Landesvorsitzender der NGG Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer. 

Warsteiner macht nicht mit

Als drittes Großunternehmen im Verbund der Sieger- und Sauerländer Brauereien habe Warsteiner die Tarifverhandlungen blockiert und wolle nun von der Einigung nichts wissen, so die Gewerkschaft. "Das ist ein Schlag ins Gesicht für die 640 Beschäftigten am Stammsitz und die 100 Mitarbeiter bei der Paderborner Brauerei, die zum Warsteiner-Konzern gehört“, kritisiert Boudih.

Damit bleibe knapp einem Drittel der insgesamt rund 2.500 Beschäftigten bei den Sauer- und Siegerländer Brauereien eine Anerkennung für ihren Einsatz in Pandemie-Zeiten verwehrt. Die Herforder Brauerei, die ebenfalls zu Warsteiner gehört, habe dem Abschluss zugestimmt.

Statement der Warsteiner Brauerei:

"Wir hätten uns von der Gewerkschaft NGG mehr Augenmaß für die wirtschaftliche Lage der Brauereien im bereits 2. Corona-Jahr gewünscht und können, die aus unserer Sicht überzogenen Forderungen zum Wohle des gesamten Unternehmens, nicht akzeptieren.

 

Auch, im von der Corona-Pandemie gekennzeichneten Jahr 2020, haben wir als Unternehmen große Verantwortung übernommen und die tarifliche Lohnerhöhung von 2,3 Prozent mitgetragen. Im aktuellen Krisenjahr 2021 ist das aus unternehmerischer Sicht nicht mehr tragbar. Wir sind der Überzeugung, dass der krisengebeutelte Markt - mit langen Lockdownphasen, weitestgehend geschlossener Gastronomie und nahezu keinen Veranstaltungen derzeit kein darüber hinaus gehendes finanzielles Angebot an die Arbeitnehmer hergibt. Trotzdem hatten wir der NGG ein Angebot gemacht – Es war der Gewerkschaft aber nicht hoch genug.

 

Unser gemeinsamer Fokus muss sich jetzt auf die Reaktivierung des Geschäftes konzentrieren – d.h. zügig und effizient aus dem Lockdown zu kommen, unsere Partner in der Gastronomie und Getränkefachgroßhandel zu unterstützen wo auch immer sie es benötigen und damit alle Arbeitsplätze nachhaltig zu erhalten. Wir dürfen alle nicht vergessen: Corona ist noch nicht vorbei, viele Festivals, Stadtfeste und andere Veranstaltungen sind immer noch abgesagt und keiner weiß, ob wir auch im kommenden Winterhalbjahr wieder von Maßnahmen wie bspw. Lockdowns, die das Fassbiergeschäft massiv beschränken, ausgehen müssen. Es ist für uns der völlig falsche Zeitpunkt jetzt solch hohe Forderungen zu stellen."

 

 

 

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