Unternehmen im Sauerland blicken skeptisch in die Zukunft

Der Unternehmensverband Westfalen Mitte hat heute in Neheim seine Konjunkturumfrage 2022/23 vorgestellt

© Unternehmensverband Westfalen Mitte

Die Unternehmen im Sauerland blicken skeptisch in die Zukunft. Das ist ein Ergebnis der Konjunkturumfrage des Unternehmensverbandes Westfalen Mitte. "Zwar ist die Mehrheit der Betriebe mit ihrer momentanen wirtschaftlichen Situation noch zufrieden", sagte der Vorsitzende des Verbandes, Egbert Neuhaus, heute bei der Vorstellung der Umfrage in Neheim. Ein großer Teil rechne aber mit einem Einbruch der Aufträge in den kommenden sechs Monaten. Ein Drittel der befragten Betriebe gab an, in den kommenden Monaten weniger investieren zu wollen. Dies zeige die große Unsicherheit der Unternehmen.


Ergebnisse der Konjunkturumfrage 2022/23

Auftragslage im In- und Ausland

Aktuell berichten rund 75 Prozent der teilnehmenden Unternehmen von einer guten bzw. befriedigenden Geschäftslage mit einem soliden Auftragsbestand. Jeweils ein Viertel der Unternehmen sehen aber eine Verschlechterung der Auftragslage aus dem In- und Ausland auf sich zukommen und befürchten darum einen Ertragseinbruch. Betroffen sei die gesamt Metall- und Elektroindustrie.

Nur 9 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit mehr Bestellungen.

Belegschaftsentwicklung und Ausbildungsplätze

Trotz der eher trüben Aussichten halten 60 Prozent der Unternehmen auch in diesem Jahr an ihrer Stammbelegschaft im vollen Umfang fest, knapp 30 Prozent planen sogar Neueinstellungen. Und auch bei ihrem Ausbildungsplatzangebot macht die Mehrheit der Betriebe keine Einschränkungen: Über 70 Prozent bleibt bei ihrem gewohnten Umfang, knapp 20 Prozent stocken auf. 

Hier zeige sich, dass die Unternehmen auch in schwierigeren Zeiten langfristig planen und ihre Fachkräfte weiterhin im Betrieb halten und für die Zukunft ausbilden, so Neuhaus.

Investitionen 

Grund zur Sorge liefern auch die Investitionspläne der Unternehmen. Jeweils rund ein Drittel wird in den kommenden Monaten im In- und Ausland weniger investieren, zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage. Diese Werte lagen noch im Vorjahr bei zwölf Prozent (Inland) und 16 Prozent (Ausland).

„Die gesunkene Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist ein Indikator für die große Unsicherheit", sagte Verbandsvorsitzender Egbert Neuhaus. Gründe sind die hohen Energie- und Materialkosten, gestörte Lieferketten und die Instabilität der Märkte. Ein Viertel der Unternehmen erwartet, dass sich ihre Auftragslage verschlechtert. 

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