Unnötige Facharztbesuche

Sauerländer Kassenärzte halten Forderung von Bundesärztekammerchef grundsätzlich für richtig.

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Wer den Hausarzt umgeht und direkt zum Facharzt geht, soll mehr bezahlen: Die Kassenärzte bei uns halten den Vorschlag von Bundesärztekammerchef Reinhardt grundsätzlich für richtig. Dadurch könnten unnütze Termine verhindert werden, heißt es von der Kassenärztlichen Vereinigung in Arnsberg. "Die Leistungen der Fachärzte im Sauerland sind nicht unendlich verfügbar", so KV-Chef Hans-Heiner Decker. Außerdem sei es häufig sinnvoll, wenn der Hausarzt zunächst eine Diagnose abgebe. Ein Arzt könne eine Behandlung besser koordinieren. Das hieße aber nicht, dass Patienten vor verschlossenen Türen stehen sollen, so Decker.


Der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt hatte gefordert, den Zugang von Kassenpatienten zu Fachärzten einzuschränken. Er will ein sogenanntes Hausarztmodell wie z.B. in Dänemark einführen. Demnach soll zunächst der Hausarzt konsultiert werden, bevor es einen Termin beim Facharzt gibt. "Wer die völlige Wahlfreiheit haben möchte, also auch ohne Überweisung zum Facharzt gehen will, sollte höhere Beiträge bezahlen", sagte Reinhardt dem "RedaktionsNetzwerkDeutschland". Die Ärztekammer Westfalen-Lippe lehnt die Forderung dagegen ab. Das sei keine vernünftige Patientensteuerung, heißt es in einer Erklärung.

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