Unkastrierte Freigängerkatzen sorgen im Sauerland für Unruhe
Veröffentlicht: Dienstag, 04.04.2023 00:00
In Sundern beschweren sich Katzenhalter:innen über rollige Freigängerkatzen. In den meisten Städten im Hochsauerlandkreis gilt eine Katzenkastrationspflicht.

Unkastrierte Katzen sorgen im Sauerland für ungewollten Kätzchen-Nachwuchs und volle Tierheime. Außerdem bedrängen nicht kastrierte Freigängerkatzen aktuell wieder andere Katzen und hinterlassen ihre streng riechenden Liebesbotschaften. Deshalb weist die Stadt Sundern auf die Kastrationspflicht hin. Wer die ignoriert, muss mit einem Verwarn- oder Bußgeld rechnen.
Paarungsbereite Freigängerkatzen bedrängen andere Katzen
Aus der Bevölkerung erhält die Stadtverwaltung in Sundern vermehrt Beschwerden von Katzenhalter:innen , die sich von unkastrierten Freigängerkatzen bedrängt fühlen.
In vielen Fällen würden die Freigängerkatzen nicht nur im Garten und an der Hauswand markieren, sodass hier über teilweise strengen Geruch geklagt wird, sondern auch durch die Katzenklappe in den jeweiligen Haushalt gelangen. Weitere Betroffene berichteten von einem verstörten Verhalten ihrer Katze/ihres Katers durch rollige (paarungsbereite) Freigängerkatzen, Rollige Katzen seien einer großen hormonellen Belastung ausgesetzt, der nur durch eine Befruchtung oder eine Kastration begegnet werden könne, so die Stadt Sundern.. Nur durch eine entsprechende Kennzeichnung der Katze/des Katers könne eine erfolgte Kastration nachvollzogen und geprüft werden. Tierschützer:innen im Sauerland fordern schon lange eine Kastrationspflicht in allen Städten und Gemeinden im Hochsauerlandkreis.
In Schmallenberg, Brilon und Olsberg gebe es keine Beschwerden über streunende Katzen, heißt es aus den Stadtverwaltungen.
Kastrationspflicht in Medebach zeigt Wirkung
In Medebach hat der Stadtrat erst im Juni 2022 der Kastrationspflicht zugestimmt. Das Tierheim in Brilon hatte sich dafür stark gemacht. Die Entscheidung für die Kastrationspflicht zeigt bereits Wirkung: Besonders im Ferienpark "Centerparcs" sei die Anzahl der Streuner deutlich zurückgegangen, heißt es aus dem Medebacher Ordnungsamt. Ehrenamtliche Tierschützer hätten die Katzen eingefangen und kastrieren lassen. Seitdem habe sich die Situation entspannt.
Sundern und Arnsberg zum Beispiel haben die Kastrationspflicht 2011 eingeführt. Auch in Brilon gilt die Kastrationspflicht. Seitdem gibt es in beiden Städten weniger Streuner und unkastrierte Freigängerkatzen. In Zahlen ließe sich das allerdings nicht belegen, so beide Städte.
Aus Meschede heißt es, dass die Kastration keine Sache der Ordnungsbehörde sei. Der Fachbereich Ordnung könne grundsätzlich nur dann tätig werden, wenn eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung besteht. Das sei bei freilaufenden Katzen in der Regel nicht der Fall, so eine Sprecherin. Eine tierschutzrechtliche Verordnung von Seiten des Hochsauerlankreises sei auch nicht in Sicht. Der Kreistag hatte den Beschluss zur Aufstellung einer Rechtsverordnung über den Schutz freilebender Katzen nach § 13b Tierschutzgesetz 2016 nach Angaben der Stadt Meschede abgelehnt.