Umzug Mitte Mai: Frauenhaus im Hochsauerlandkreis

Frauen aus gewalttätigen Beziehungen finden im Frauenhaus eine Zuflucht. Nach dem Umzug können 11 statt 8 Frauen mit ihren Kindern untergebracht werden. Eine neue Sozialarbeiterin soll sich speziell um die Belange der Kinder kümmern.

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Das Frauenhaus im Hochsauerlandkreis bietet Frauen eine Zuflucht vor häuslicher Gewalt. "Bei uns kommen sie zur Ruhe. Wir entwickeln mit ihnen neue Perspektiven für ein gewaltfreies Leben für sich und ihre Kinder", so das Frauenhaus-Team. Voraussichtlich Mitte Mai zieht das Frauenhaus in eine neue Immobilie um. Dann kann die Einrichtung 11 statt 8 Frauen mit ihren Kindern aufnehmen. Für die Ersteinrichtung ist das Frauenhaus auf Spenden angewiesen. Auch nach dem Umzug wird das Frauenhaus Frauen aus dem HSK und dem ganzen Bundesgebiet abweisen müssen. Grundsätzlich stünden zu wenig Plätze zur Verfügung.

"Wenn man die Richtlinien der Istanbul Konvention für die Gesamtbevölkerung im Hochsauerlandkreis zu Grunde legt, benötigen wir eigentlich 51 zusätzlich geschaffene Plätze für Frauen und ihre Kinder. Entsprechend dazu 22 Vollzeitstellen zusätzlich, um den Bedarfen der Frauen und Kinder gerecht zu werden", so das Frauenhaus.

Neue Stelle für eine Sozialarbeiterin

Das Frauenhaus in Arnsberg ist in der Landesförderung und hat Anspruch darauf, die Personalstelle beim Landschaftsverband Westfalen Lippe zu beantragen.

Schwerpunkt der neu geschaffenen Stelle soll sein:

  • Verbesserung der Kooperationsarbeit mit Schulen und Trägern der Kinder- und Jugendhilfe
  • Konzeptionierung und Durchführung von zielgruppenspezifischen pädagogischen Gruppenangeboten und Einzelangeboten für die in das Frauenhaus aufgenommenen Kinder

Die Landesförderung sieht einen Zuschuss von 40.000€, für die Finanzierung einer Vollzeitstelle für eine Sozialarbeiterin, vor. Die Förderung im Rahmen des Landeszuschusses ist daher keine Vollfinanzierung und der Verein muss prüfen, inwieweit die Restkosten aufgebracht werden können.

Insgesamt sei die neu geschaffene Stelle eine wichtige Veränderung in der Landesförderung, die zur Weiterentwicklung des Qualitätsstandards beitrage, heißt es vom Frauenhaus

Wenn Frauen im Frauenhaus Zuflucht gefunden haben:

Die Sicherheit der Frauen und Kinder wird zunächst auch durch z.B. Einrichtung von Auskunftssperren bei Institutionen hergestellt. Niemand soll Auskünfte über den aktuellen Wohnort der Bewohnerinnen erhalten.

Dies geht in eine Clearing- und Stabilisierungsphase über. Wir unterstützen die Frauen und Kinder bei der Bewältigung ihrer durch die Gewaltsituation entstandenen Traumata. Psychosoziale Fachberatung und pädagogische Begleitung unter Einsatz therapeutischer Methoden in Einzel- und Gruppenarbeit, ist unser Arbeitsschwerpunkt. Einen wichtigen Stellenwert zu Beginn der Aufnahme hat auch die Existenzsicherung. Viele Frauen verfügen bei Aufnahme über kein eigenes Konto. Anträge bei Sozialhilfeträgern müssen gestellt werden.

Ziel des Aufenthaltes und unseres Unterstützungsangebotes ist immer, die Entwicklung einer gewaltfreien Lebensperspektive (z.B. Wohnungssuche, Vernetzung im Sozialraum etc.).

Wir bieten auch nachgehende Beratung an, wenn die Frauen bereits ausgezogen sind und vermitteln dann an weitere Institutionen.

Die Finanzierung des Frauenhauses

Die Stadt Arnsberg und der Hochsauerlandkreis haben im Jahr 2022 zugestimmt, das Frauenhaus weiter zu unterstützen.

Dennoch muss der Verein „Frauen helfen Frauen Arnsberg“  einen hohen Eigenanteil für die ungedeckten Sach- und Betriebsausgaben aufwenden.

Die Kosten für die Erstausstattung des neuen Frauenhauses muss der Verein ebenfalls aus eigenen Mitteln finanzieren. "Dazu benötigen wir die Unterstützung der Bevölkerung", so der Verein.

Durch Spenden soll das neue Frauenhaus sicher und wohnlich eingerichtet werden.

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