Überlebt der Buchenwald im Sauerland den Klimawandel?

Waldexperten befassen sich in Arnsberg von heute bis morgen mit der Zukunft der Buche

Dr.Bertram Leder, Wald und Holz NRW

Trockenheit und Borkenkäfer haben die Fichtenwälder in weiten Teilen des Sauerlandes zerstört. Der häufigste Laubbaum bei uns ist die Buche. Ob sie eine Chance hat den Klimawandel zu überleben, darum geht es beim Arnsberger Zentrum für Wald und Holzwirtschaft. Beim Fachkolloquium im benachbarten Warburg-Scherfede diskutieren heute und morgen Forstexperten, ob und wie die Buchenwälder zu retten sind. Die Buche ist der häufigste Laubbaum im Sauerland. Ihr Anteil liegt bei 20 Prozent.

Buchen leiden mehr unter der Dürre als gedacht

Viele Buchen im Sauerland zeigen deutlich, wie sehr sie unter der Trockenheit und Hitze leiden. Dr. Bertram Leber, der Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft in Arnsberg und Organisator des Kolloquiums hat die Stresszeichen der Buche bei Radio Sauerland zusammengefasst:

  • Buchen haben schon im Juli gelbe Blätter und werfen das Laub ab
  • die Blätter bleichen ganz klein und rollen sich zusammen
  • der Buchenstamm nimmt kaum an Umfang zu
  • die Buchen bilden kurze trockene Äste(Spießkronenbild)
  • Das Holz verliert an Elastizität
  • nachwachsender Bestand vertrocknet.
  • nachwachsender Bestand vertrocknet
  • wenn die Buche versucht Wasser einzusaugen, aber keins da ist, saugt sie Luft ein, bekommt eine Embolie und stirbt.

Für die Waldbauern sei es eine Herausforderung die Buchen zu erhalten und neue anzupflanzen, so Leder. Die Buchen dürften auf keinen Fall auf Freiflächen gepflanzt werden, weil sie Schatten benötigen, um heranzuwachsen. Der Experte empfiehlt zum Beispiel erst einen Vorwald wachsen zu lassen, der den jungen Buchen Schatten spendet.

Forstdirektor Forstamt Soest-Sauerland: Situation besorgniserregend

Im Revier von Edgar Rüther, dem Leiter des Forstamtes Soest-Sauerland haben Trockenheit und Borkenkäfer den Großteil der Fichten schon Absterben lassen. Die Buchenwälder machen rund ein Fünftel der Wälder im nördlichen Hochsauerlandkreis und Kreis Soest aus. Auf 63.000 Hektar Fläche wachsen Buche. So groß sei der Buchenbestand auch im Bereich des Forstamtes Oberes Sauerland im südlichen Hochsauerlandkreis.

Es sei besorgniserregend, dass Buchen durch den Stress, den der Wassermangel erzeugt, jetzt schon grünes Laub abwerfen, so Rüther. Er selbst hat es bei einem Spaziergang erlebt, dass Buchen sogar dicke Äste mit grünem Laub abgesprengt haben.

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