TuS Medebach: Engagement des Monats

Der TuS Medebach ist einer von 12 Nominierten für den Engagementpreis NRW.

© TuS Medebach

Gemeinschaftsgefühl, Sport und Spaß für alle - das gibt es beim Turn- und Sportverein Medebach. Der TuS ist NRW weit einer von 12 Nominierten für den Engagementpreis NRW . Am Ende gibt es drei Gewinner. Im Moment werden die Aktivitäten des Vereins von der Landesregierung als das Engagement September näher vorgestellt. Der TuS Medebach hat in den vergangenen Jahren viele Zugezogene und Geflüchtete in das Vereinsleben eingebunden. In diesem Monat plant der TuS Medebach einen Sportaktionstag für ukrainische Flüchtlinge. Von 8000 Einwohnern in Medebach sind 1000 Mitglied im TuS Medebach. Hier gibt es mehr Infos über die Aktivitäten des TuS Medebach:

https://www.engagiert-in-nrw.de/anerkennung/engagement-des-monats

Integration hat beim TuS Tradition

Schon nach 1945 kamen hunderte Geflüchtete aus den Ostgebieten nach Medebach und fanden auch über den TuS Anschluss an die Gesellschaft, halfen damals mit beim Bau von Sportplätzen. Ganz besonderen Wert legen die Vereinsverantwortlichen bis heute auf die Einbindung von neu hinzugezogenen Kindern. Ihnen möchten sie dabei zu helfen, nicht nur einen neuen Wohnort, sondern ein neues Zuhause zu finden. Als im Jahr 2015 viele Geflüchtete nach Medebach kamen, organisierte der Verein kurzfristig ein großes Treffen, an dem rund 80 Menschen teilnahmen. Etliche von ihnen konnten in die verschiedenen Abteilungen des Vereins aufgenommen werden. Es folgten ein Fußballcamp und ein Zirkusprojekt, das auch vielen Neuankömmlingen die Möglichkeit bot, bei der Organisation mit anzupacken. Während ihre Eltern beim Zeltaufbau halfen, wurden auch 15 Flüchtlingskinder in der Manege kreativ.

»Durch solche Aktionen entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. Wir sprechen intensiv mit den Eltern, um ihnen einen Einblick ins Vereinsleben und unsere Angebote zu geben. Nach Erfahrungen aus einem Krieg ist es für viele nicht einfach, ihre Kinder loszulassen. Doch nach zwei, drei Tagen haben wir Vertrauen geschaffen und die Kinder kommen dann auch ohne ihre Eltern. Viele ehemalige Flüchtlingskinder sind heute längst feste TuS-Sportlerinnen und -Sportler«, erläutert Kerstin Neumann-Schnurbus, 2. Vorsitzende des Vereins und dessen Integrationsbeauftragte. Auch nach der Ankunft von mittlerweile knapp 150 Menschen aus der Ukraine ist der Verein aktiv geworden. »Wir haben eine Stadtführung für die Ukrainerinnen und Ukrainer auf die Beine gestellt, möchten sie an die Hand nehmen, wollen einfach helfen«, sagt Kerstin Neumann-Schnurbus, die den Verein auch in einer kommunalen AG zu Flucht- und Asylfragen vertritt. Der Verein hilft bei der Vermittlung von privaten Unterkünften und vermittelt interessierte Sportlerinnen und Sportler – auch an andere Vereine in der Region. Einem »Integrationsbadetag« folgt im September ein Sportaktionstag, für den ukrainische Übungsleiterinnen und Übungsleiter gesucht werden.


Menschen mit Fluchtgeschichte als Aktive gewinnen

Der TuS Medebach möchte Menschen mit Migrationshintergrund dafür zu gewinnen, sich auf allen Ebenen des Vereinslebens aktiv als Ehrenamtliche einzubringen. Matthias Schröder, 1. Vorsitzender des TuS, sieht hierfür aus eigener Erfahrung gute Ausgangsbedingungen: »Einige Geflüchtete bieten sich aktiv für ein ehrenamtliches Engagement an. Sie wollen sich auf diesem Weg für die Hilfe bei der Orientierung an einem neuen Ort bedanken, die wir als Verein zusammen mit Partnern wie den Schulen, Kitas oder dem Familienzentrum ermöglicht haben. Unsere Engagierten mit Fluchtgeschichte sind neben ihrer Tätigkeit als Trainer oder Kursleiterinnen immer auch so etwas wie ›Botschafterinnen und Botschafter‹, die in ihre jeweiligen Communities wirken und ansprechbar sind«, so Schröder.

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