Tourismus und Brauereien hoffen auf Sommer
Veröffentlicht: Mittwoch, 24.07.2024 00:00
Die Sommerferien sind für die touristischen Betriebe im Sauerland die Hauptsaison. Wenn es in der Gastronomie gut läuft, profitieren auch die Brauereien
Tourismus und Brauereien im Sauerland spüren, dass bei den Urlaubern das Geld nicht mehr so locker sitzt. "Jeder weiß, dass der diesjährige Sommerurlaub wohl der teuerste werden wird", sagt der Marketingchef der Veltins-Brauerei in Meschede-Grevenstein Voller Kuhl. Die nächsten Sommerwochen würden für die Gastronomie und Hotellerie zum Lackmus-Test im Hinblick auf die Preisakzeptanz beim Verbraucher. Willingen zum Beispiel hat die Preise um 10 Prozent angehoben.
Probleme in der Gastronomie wirken sich auf Fassbierumsatz aus
Die Rückkehr zur Mehrwertsteuer sowie die strukturellen Schwierigkeiten in der Gastronomie schlugen sich bei der Brauerei Veltins in Meschede-Grevenstein auch m Fassbiergeschäft nieder. Der Absatz ging im ersten Halbjahr um -1,5% zurück. „Die Gastronomie hat mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen, die noch einige Zeit brauchen, um gelöst zu werden“, sagte Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei Veltins kürzlich bei der der Präsentation der Halbjahresergebnisse. Er nannte die anhaltenden Kostensteigerungen bei gleichzeitiger Rekrutierungsschwäche von neuem Personal. Im ersten Halbjahr füllte die Veltins-Brauerei 209.540 Hektoliter im Fass ab und will auch in Zukunft mit unverminderter Kraft ins angestammte Geschäftsfeld der Gastronomie investieren. Kuhl: „Die Menschen sind kostensensibel geworden und passen sehr genau darauf auf, was in diesen Wochen aus dem Portemonnaie fließt. Gerade vor und in der Urlaubssaisontreten treten viele Haushalte auf die Bremse und üben sich in Kostendisziplin.“
Der Sauerland-Tourismus ist in dieser Hinsicht zuversichtlicher: Im Urlaub würden die Menschen beim Ausgehen nicht sparen. Sparsam seien sie eher im Alltag.
Weniger gastronomische Betriebe in Willingen
Auch in Willingen gibt es weniger gastronomische Betriebe als früher. Als Gründe nennt der Willinger Tourismusdirektor Norbert Lopatta den Fachkräftemangel, gestiegenen Preisdruck und die erfolglose Suche nach einen Nachfolger. "Bei den aktuellen Rahmenbedingungen erscheint es immer weniger Menschen attraktiv ein Restaurant zu betreiben“, so Lopatta. Bei Gastgebern stehe oft die Überlegung im Raum, den Restaurantbetrieb aufzugeben und sich auf die Übernachtungen zu konzentrieren, erklärt Arndt Brüne, Betreiber der Graf Stolberg Hütte. „Das Kerngeschäft erscheint vielen attraktiver.“ Das spiegelt sich auch in der Zahl der Ferienwohnungen in Willingen wider: Die hat zugenommen.