Talsperren im Sauerland geben weniger Wasser an die Ruhr ab

Die Talsperren im Sauerland werden entlastet. Das Umweltministerium hat genehmigt, dass die Talsperren des Ruhrverbandes nicht mehr soviel Wasser an die Ruhr abgeben müssen.

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Im Sauerland ist es noch immer viel zu trocken. Von den Talsperren des Ruhrverbandes leidet besonders die Hennetalsperre. Sie ist - Stand heute - nur zu rund 60 Prozent gefüllt und liegt damit ein Fünftel unter dem langjährigen Mittel, so der Ruhrverband .Der Möhnesee hat dagegen mit rund 70 Prozent einen für diese Jahreszeit normalen Füllstand, so der Ruhrverband. Damit die Pegel der Talsperren nicht weiter so rapide sinken, brauchen sie ab sofort nicht mehr soviel Wasser an die Ruhr abgeben. Das hat die Landesregierung genehmigt. Das bisschen Regen gestern und heute hätte die Situation nicht entspannt, so der Ruhrverband.

Seit Monaten geben die Talsperren mehr Wasser ab, als hineinfließt

Während der Trockenheit in den vergangenen Wochen mussten die Talsperren im Sauerland 8 mal soviel Wasser abgeben, wie hineingeflossen ist. Durch die Ausnahmegenehmigung spart der Ruhrverband jetzt 260.000 Kubikmeter Wasser ein. So soll verhindert werden, dass die Talsperren weiter austrocknen.

Mindestwasserführung der Ruhr auf Dauer absenken

Schon in den Jahren 2018 bis 2021 hat das NRW-Umweltministerium dem Ruhrverband wiederholt per Ausnahmegenehmigung gestattet, die gesetzlichen Mindestabflüsse temporär abzusenken und so die Wasservorräte in den Talsperren zu schonen. Der Ruhrverband musste dafür jedes Mal einen entsprechenden Antrag stellen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Häufung von langen Trockenphasen sei es für einen zukunftssicheren und klimaresilienten Betrieb des Talsperrensystems notwendig, dass die im Ruhrverbandsgesetz verankerten Grenzwerte zur Mindestwasserführung in der Ruhr grundsätzlich niedriger angesetzt werden, heißt es vom Ruhrverband. Damit könne die Talsperrensteuerung künftig flexibler gestaltet werden. Der Ruhrverband und das NRW-Umweltministerium haben im Jahr 2021 gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) die Grundlagen für dieses Vorhaben erarbeitet.

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