Talsperren im Sauerland: 2023 wieder Rekordwärme

Der Ruhrverband hat eine Bilanz des Abflussjahres 2023 gezogen

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Dieses Jahr war für den Ruhrverband zusammen mit 2022 das wärmste Abflussjahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch in diesem Jahr hat die Jahresmitteltemperatur über der 10 Grad-Marke gelegen. Der September im Ruhreinzugsgebiet war der wärmste je gemessene. Am 31.Oktober ist das Abflussjahr des Ruhrverbandes zu Ende gegangen. Zu diesem Zeitpunkt waren unsere Talsperren im Sauerland zu 82 Prozent gefüllt. Um 16 Prozent mehr als sonst um diese Jahreszeit.

Der Ruhrverband in Essen bewirtschaftet u.a. die Sauerländer Talsperren wie Sorpe,- Möhne- und Hennesee.

Wärmster September seit Beginn der Messungen

Mit 10,1 Grad war es im Einzugsgebiet der Ruhr erneut um 1,2 Grad wärmer als der langjährige Mittelwert der Zeitreihe 1991 bis 2020. Die Abflussjahre 2022 und 2023 sind damit die beiden wärmsten seit 1881. Das haben die Auswertungen des Ruhrverbands ergeben. Dass 2023 trotz dieser hohen Jahresmitteltemperatur wohl vielen nicht als besonders warm in Erinnerung geblieben ist, liegt daran, dass ausgerechnet die Hochsommermonate Juli und August sowie der Wonnemonat Mai im Vergleich zu den vergangenen drei Jahrzehnten eher durchschnittlich waren (um 0,1 bzw. 0,2 Grad zu kalt). Der Juni hingegen war der drittwärmste seit 1881 und der September sogar der wärmste, der je gemessen wurde.

Nasser Sommer

Der Juli und der August 2023 waren überdurchschnittlich nass. Mit 279 Millimetern fiel in diesen beiden Monaten so viel Niederschlag wie zuletzt im ebenfalls sehr nassen Sommer 2007. Auch andere Monate im Abflussjahr 2023 waren sehr nass, so etwa der März mit fast dem Doppelten des langjährigen Mittels. Insgesamt fielen im Abflussjahr 1.246 Millimeter Niederschlag, das sind fast 20 Prozent mehr als in einem durchschnittlichen Jahr und sogar rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr (882 Millimeter).

Zu Beginn des Abflussjahres 2023, d.h. am 1. November 2022, lag der Gesamtstauinhalt aller Talsperren im Ruhreinzugsgebiet aufgrund der Beanspruchung aus den vorangegangenen Monaten mit 310,2 Mio. m3 (66 Prozent vom Vollstau) um knapp 7 Prozent unter dem langjährigen Mittel für die Jahreszeit und erreichte Mitte November mit 303,7 Mio. m3 (64 Prozent vom Vollstau) den niedrigsten Wert im Abflussjahr. Der höchste Wert wurde, unter anderem als Folge der reichhaltigen Niederschläge im März, am 4. April 2023 mit 455,5 Mio. m3 (96 Prozent vom Vollstau) erreicht.

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