Sundern: weiter viel Plastik im Biomüll

Kompostwerk Hellefelder Höhe in Sundern muss Biomüll aus 3 Städten weiter nachsortieren. Meschede kündigt Maßnahmen an.

© Kompostwerk Hellefelder Höhe

Das Kompostwerk in Sundern-Hellefeld hatte bereist vor einem Jahr über zu viel Plastik im Biomüll geklagt. Laut Nachfrage hat sich die Situationen im Werk zwar verbessert, aber es landet immer noch zu viel Plastik im Biomüll. In Sundern hat sich die Situation nach Tonnenkontrollen im letzten Jahr stark verbessert, heißt es. Die Stadtwerke sind dort aktiv geworden. Zusätzlich wurden in problematischen Sammelbezirken Tonnenaufkleber angebracht in denen mehrsprachig darauf hingewiesen wird, dass kein Plastik in die Biotonne darf. In Arnsberg ist die Sammelqualität, bis auf wenige Bezirke, konstant gut. Die Technischen Dienste leisteten sehr gute Beratungsarbeit, so das Kompostierwerk.

Jährlich rund 16 000 Tonnen Biomüll

In der Vergangenheit wurden jährlich rund 16.000 Tonnen Biomüll aus Arnsberg, Sundern, Meschede und Eslohe angeliefert. Grob ist das noch so, heißt es. Die Tonnage erhöhe sich, wenn nasse Witterung vorherrsche. Das sei seit Mai 2023 so. Deshalb ist das Sammelgewicht etwas nach oben gegangen.

Abfall wird nachbehandelt

Nach wie vor muss der Abfall nachbehandelt werden. Sonst wäre der Kompost zu verunreinigt. Da die Mitarbeiter alle im Sammelgebiet lebten, hätten sie eine hohe Motivation, den Abfall ihrer Mitbürger möglichst gut aufzubereiten. Besonders verunreinigt waren 2023 und auch jetzt noch die Anlieferungen aus Meschede. Die Stadt Meschede habe allerdings für den Bereich eine neue Kraft gewonnen. Sie plane aktuell eine Info-Kampagne u.a. in Schulen und organisiere Tonnenkontrollen.

Meschede reagiert

Meschede kündigt einen weiteren Schritt an, um das Problem der schlechten Biomüllqualität anzugehen. In der Innenstadt sowie in den Bezirken im Süden und Norden der Kernstadt zeige sich ein bedauerlicher Trend: Plastikverpackungen, Metallteile und andere Fremdstoffe landen in den Biotonnen, so die Stadt. Sie mindern u.a. die Qualität des fertigen Komposts, der eigentlich ein wertvoller Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit wäre. Besonders die vom Handel angebotenen kompostierbaren Biofolienbeutel stellen ein großes Problem dar. Laut Hersteller verrotten diese Beutel innerhalb von 10 Wochen, allerdings liegt die Zeit zur Kompostierung des Biomülls in der Kompostierungsanlage bei 2 Wochen. In Meschede ist die Nutzung dieser Beutel nicht zulässig. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat sich Meschede unter dem Dach des Abfallentsorgungsbetriebes Hochsauerland der Werbekampagne von „#wirfuerbio“ angeschlossen. Unter dem Motto „Kein Plastik in die Biotonne / Biomüll kann mehr" setzt die Stadt auf gezielte Aufklärungskampagnen und die Bereitstellung von Informationsmaterialien.


In der Woche vom 13. bis 17. Mai finden außerdem Biotonnenkontrollen im gesamten Stadtgebiet statt, kündigt die Stadt an. Sollten sich Fremdstoffe in der Biotonne befinden, werden die Behälter mit einem Aufkleber versehen und nicht entleert. Die Bürgerinnen und Bürger haben dann Zeit die Fremdstoffe zu entfernen und können die Tonnen zum nächsten planmäßigen Abholtermin erneut zur Entleerung bereitstellen. Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, die Biomüllqualität in Meschede deutlich zu verbessern und die Umweltbelastung durch falsch entsorgte Abfälle zu reduzieren, auch um eine Kostenexplosion zu vermeiden.

Frist bis Mai 2025

Nach wie vor wird jede Anlieferung in Hellefeld mit einem Foto dokumentiert. Damit werden die Kontrollpflichten aus der novellierten Bioabfallverordnung umgesetzt. Im Mai 2025 enden alle Übergangsfristen der novellierten Verordnung und das Rückweisungsrecht für Bioabfallanlieferungen mit mehr als 3 % Fremdstoffen greift dann. Bis dahin müssen die Kommunen die Qualität flächendeckend verbessert haben, heißt es.

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