Sundern: Brückensanierung deutlich teurer
Veröffentlicht: Dienstag, 29.04.2025 16:44
Statt knapp 200.000 Euro soll die Stadt über eine Million bezahlen. Der Bürgermeister fordert Aufklärung.

Die Stadt Sundern sieht sich derzeit mit erheblichen Kosten bei der Sanierung einer Brücke in Westenfeld konfrontiert. Für die Baumaßnahme erreichte die Stadt nach eigenen Angaben eine geradezu unglaubliche Rechnung. Das beauftragte Unternehmen stellte fast 1,2 Millionen Euro statt 197.000 Euro in Rechnung.
Schon vorher Kosten gestiegen
Das ursprünglich beauftragte Gesamtvolumen der Maßnahme lag bei 88.000 Euro. Während der Ausführung der Arbeiten zeichneten sich weitere notwendige Leistungen ab, die zu Nachträgen in Höhe von 109.000 Euro geführt haben, sodass die Gesamtsumme bei rund 197.000 Euro gelegen hat. Nach Fertigstellung der Leistungen wurde abweichend der vereinbarten Summe eine Schlussrechnung in Höhe von 1.181.059,72 Euro bei der Stadtverwaltung eingereicht – ein sechsmal höherer Wert. Die Mehrkosten resultieren nach Angaben des Bauunternehmens überwiegend aus deutlich höheren Abrechnungsmengen im Bereich der Betoninstandsetzung, im Bereich der Brückenrandausbildungen und von Stundenlohnansätzen.
Detaillierte Prüfung angekündigt
Der neue Leiter des Fachbereichs "Stadtentwicklung und öffentliche Infrastruktur", Holger Böse, klärt derzeit die Ursachen und die Plausibilität der gestiegenen Ausgaben detailliert und zeitintensiv auf, denn damals handelnde Personen sind teilweise nicht mehr bei der Stadtverwaltung tätig. "Die erheblichen Kostensteigerungen bei der Sanierung des Brückenbauwerks sind für uns in dieser Form nicht nachvollziehbar. Wir nehmen die Entwicklung sehr ernst und werden alles dafür tun, die Hintergründe lückenlos aufzuklären", sagt Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke.
Anwalt eingeschaltet
Parallel hat die Stadt anwaltliche Unterstützung in Anspruch genommen, um mögliche rechtliche Schritte zu prüfen. Geklärt werden soll, welche Rolle das beauftragte und ausführende Unternehmen, das ebenfalls mit der Fachplanung und Bauherrfunktion beauftragte Ingenieurbüro oder aber eigene Mitarbeitende dabei gespielt haben.
"Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Rat der Stadt, transparent mit öffentlichen Geldern umzugehen. Sobald uns belastbare Ergebnisse vorliegen, werden wir diese offen kommunizieren und entsprechende Konsequenzen ziehen", erklärt Klaus-Rainer Willeke.