Streiks im Sauerland bei Veltins und in Kitas

Heute läuft ein flächendeckender Streik- und Aktionstag von Ver.di. Gleichzeitig sind bei der Veltins-Brauerei Beschäftigte in der Bierproduktion zum Streik aufgerufen.

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Die Streiks im Sauerland weiten sich auch. Heute am Weltfrauentag ruft die Gewerkschaft Ver.di Beschäftigte in den sozialen Diensten und städtischen Kitas zum Streik auf. In dieser Branche seien zu 83 Prozent Frauen beschäftigt. Bei der Brauerei Veltins in Meschede-Grevenstein hat die Gewerkschaft NGG einen Warnstreik angekündigt. Die Beschäftigten sollen dann für zwei Stunden die Bierproduktion bremsen. Der Vorwurf der Gewerkschaft: Die Sauerländer Brauereien wollten die Beschäftigten mit ihrem Tarifangebot unter der Inflationsmarke abspeisen.

NGG: Brauerei-Beschäftigte wollen "Schluck aus Pulle"

"Jetzt wollen die Beschäftigten der Brauereien im Sauer- und Siegerland einen "Schluck aus der Pulle" - und zwar beim Lohn. Das sagt die Geschäftsführerin der NGG Südwestfalen Isabell Mura. Die Forderung nach 430 Euro mehr Lohn im Monat und 150 Euro mehr für Azubis begründet die Gewerkschaft mit den gestiegenen Umsätzen der Brauereien.

"Das Lohn-Plus muss für alle gelten – vom Brauer am Sudkessel genauso wie für die Lebensmitteltechnikerin im Labor, die die Qualitätskontrolle macht. Und für die Kauffrau im Lohnbüro genauso wie für den Lagermitarbeiter im Fasskeller“, so Mura. Krombacher und Veltins würden bei den laufenden Lohntarifverhandlungen gewaltig auf die Bremse drücken.

Veltins: "Warnsteik falsches Signal"

Die Brauerei Veltins in Meschede-Grevenstein, hält den von der NGG initiierten Warnstreik für das falsche Signal, um zu einem einvernehmlichen Interessensausgleich zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite zu kommen.

Tatsächlich ist der Absatz der NRW-Brauereien 2022 zwar gewachsen, befinde sich aber immer noch unter Vor-Pandemieniveau. In ihrem Streikaufruf habe die NGG außer Acht gelassen, dass die heimischen Brauer allein im letzten Jahr Millionen Euro Mehrausgaben leisten mussten, die nicht von Preiserhöhungen aufgefangen werden konnten und seither die Unternehmen dramatisch belasteten. Jetzt spiele Augenmaß eine große Rolle, so die Veltins-Brauerei.

Ver.di: Streik im Sozial- und Erziehungsdienst

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft heute die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem bundesweiten Branchenstreik- und Aktionstag auf. Bei uns im Hochsauerlandkreis sind die Beschäftigten in allen Einrichtungen und Dienststellen der Städte und Gemeinden im Sozial- und Erziehungsdienst zum Streik aufgerufen.

„Der internationale Frauentag steht seit über 100 Jahren dafür, Gleichberechtigung und eine faire Bezahlung von Frauen durchzusetzen. Gerade in der Sozialen Arbeit, in der nach wie vor überwiegend Frauen arbeiten, zeigt sich bis heute, dass wir in der Auseinandersetzung um die faire Bezahlung von Frauen in dieser Gesellschaft noch nicht am Ende angekommen sind“, so Andrea Becker, Landesbezirksfachbereichsleiterin der Gewerkschaft Ver.di.

Die Soziale Arbeit sei mit 83 Prozent eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten, beispielsweise in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen.

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

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