Streiks im Einzelhandel auch im Sauerland
Veröffentlicht: Freitag, 14.07.2023 00:00
ver.di ruft die Beschäftigten von Kaufland in Hüsten und Marktkauf in Sundern zum Streik auf
Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel stocken. Deshalb hat die Gewerkschaft ver.di heute auch wieder Beschäftige in Sauerländer Supermärkten zum Streik aufgerufen. Betroffen sind Kaufland in Hüsten und Marktkauf in Sundern. In ganz NRW wird gestreikt. Die für gestern angesetzten Tarifverhandlungen hatten die Arbeitgeber abgesagt. Sie sind auf den 7. August verschoben. Die Tarifverhandlungen für den Groß- und Außenhandel werden am 15. August 2023 fortgesetzt.
Beschäftigte an Rhein und Ruhr streiken
Hier soll heute noch gestreikt werden: In den Rewe-Lagern in Köln und Dortmund, von den Edeka-Lagern in Meckenheim und Oberhausen,Castrop-Rauxel, Dortmund, Hamm, Schwerte, Herten, Dorsten, Bochum, Marl, Bottrop, Oer-Erkenschwick, Recklinghausen, Hagen, Menden, Düsseldorf, Bergisch-Gladbach und Köln, von Zara in Köln und Düsseldorf, von Esprit-Outlet in Ratingen, vom Esprit-Store in Düsseldorf und Bonn, vom Lidl-Lager in Bönen, IKEA in Dortmund, Kamen, Köln und Duisburg, von Thermo Fisher in Wesel, vom Handelshof in Hagen und Haan, von der Metro in Essen, Recklinghausen, Leverkusen und Schwelm, von H&M in Bonn, Köln, Dortmund, Düsseldorf, Hilden, Remscheid und Hamm, von Saturn in Düsseldorf, von Sanacorp in Düsseldorf, von Phoenix Pharmahandel in Herne, von ThyssenKrupp Schulte in Dortmund, von AST in Dortmund, von Sonepar in Holzwickede, von TK Maxx in Dortmund und Köln, von Marktkauf in Hagen und Gelsenkirchen , vom dm-Verteilzentrum in Weilerswist, von Primark in Köln, Dortmund, Gelsenkirchen und Düsseldorf und von Galeria KarstadtKaufhof in Köln.
„Obwohl die Tarifverträge bereits Ende April 2023 ausgelaufen sind, haben die Arbeitgeber bis heute keine Angebote vorgelegt, die den dramatischen Preissteigerungen etwas entgegensetzen. Stattdessen spielen die Arbeitgeber auf Zeit und haben daher die Chance verpasst, den Beschäftigten zu zeigen, dass sie ihre Nöte ernst nehmen. Deshalb gibt es jetzt die Antwort aus den Betrieben“, erklärt, Silke Zimmer, ver.di Verhandlungsführerin für den Einzelhandel und den Groß- und Außenhandel in NRW.
Positionen von Arbeitgebern und ver.di weit auseinander
Die Arbeitgeber im Einzelhandel und im Groß- und Außenhandel bieten bisher für das Jahr 2023 zwischen 5,1 Prozent und 5,3 Prozent Entgelterhöhung. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien von jeweils 700 Euro pro Jahr im Groß- und Außenhandel und 450 Euro im Einzelhandel. Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien wollen die Arbeitgeber auf dieses Angebot anrechnen. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 Prozent und 3,1 Prozent. Alle Angebote haben eine Laufzeit von 24 Monaten.
ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.
Im Groß- und Außenhandel NRW fordert ver.di eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.