Streik im Einzelhandel

Mitarbeiter von Marktkauf in Sundern streiken heute

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Mitarbeiter der Marktkauf-Filiale in Sundern machen heute beim Streiktag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mit.

Heute ist eine Kundgebung in Moers. ver.di fordert für den Einzel- und Groß- und Außenhandel 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung. Im Einzelhandel fordert ver.di außerdem ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. 

ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer: „Dass uns in beiden Branchen des nordrhein-westfälischen Handels kein Angebot vorliegt, das nur annähernd die Leistungen der Beschäftigten der vergangenen 18 Monate widerspiegelt, macht uns fassungslos. Die Beschäftigten haben sich nicht nur zu Hochzeiten der Pandemie ohne Beschwerden dem gefügt, was notwendig war, um die Versorgung der Gesellschaft aufrecht zu erhalten. Sondern auch darüber hinaus - immer mit der Angst vor einer Ansteckung im Hinterkopf.“

Aktuell gebe es weder im Einzel- noch im Groß- und Außenhandel ein abschlussfähiges Angebot. „Im Einzelhandel geht es in Minischritten voran. Die Arbeitgeber bieten nur tabellenwirksame Erhöhungen von zwei Prozent nach zwei Nullmonaten im ersten Jahr der Laufzeit und 1,8 Prozent nach weiteren drei Nullmonaten im zweiten Jahr. Einen weiteren Verhandlungstermin verweigern sie derzeit komplett. Im Groß- und Außenhandel ist noch weniger Bewegung erkennbar. Seit Mai gibt es kein neues Angebot“, so Zimmer weiter. „Die Beschäftigten sollen im Jahr 2021 keine tabellenwirksame Entgelterhöhung erhalten. Das alles ist, vor dem Hintergrund einer Preissteigerung von aktuell 3,9 Prozent und den Gewinnen, die die Edeka-Gruppe nur mit Hilfe der Beschäftigten erwirtschaften konnte, ein unfassbarer Skandal.“

Edeka-Gruppe wird bestreikt

Dass sich die Proteste heute an die Edeka-Gruppe richten, ist aus Sicht von ver.di ein wichtiges Zeichen: „Edeka ist Marktführer im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Das Unternehmen muss sich als Vorbild der sozialen Verantwortung für seine Beschäftigten stellen und in den Arbeitgeberverbänden darauf hinwirken, dass endlich die nötige Bewegung in die Verhandlungen kommt. Derzeit sorgen die Arbeitgeber lediglich dafür, dass wir mit der Tarifauseinandersetzung geradewegs ins Weihnachtsgeschäft schlittern. Das kann niemand wollen!“, so Zimmer.

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