Städte und Gemeinden im Sauerland planen Radwege

ADFC-Klimatest: Gutes Ergebnis ist Ansporn für Eslohe

Der Sauerland-Radring wird am 19.05.2017 genau 10 Jahre alt. Er ist 84 Kilometer lang und führt u.a. durch den sog. Fledermaustunnel. Der Sauerland-Radring führt 84 km lang durch schönste sauerländer Natur. Das Wegezeichen zeigt eine Fledermaus.
© Radio Sauerland

Eslohe hat beim Klimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs mit einer Note von 2,8 das beste Ergebnis im Hochsauerlandkreis geholt. "Damit habe ich nicht gerechnet", freut sich Eslohes Bürgermeister Kersting. Er sieht es als Aufforderung noch mehr für eine fahrradfreundliche Gemeinde zu tun. So gebe es Pläne eine Radwegeverbindung durch den Kurpark ins Zentrum zu schaffen. Es sei ein negativer Punkt in der Bewertung gewesen, dass der Esselmarkt und die Cafes mit dem Fahrrad nicht gut und gefahrlos zu erreichen sind. Aufgrund der engen Ortsdurchfahrt, könne entlang der B55 kein Radweg gebaut werden, so Kersting. Ein weiterer Radweg soll von Wenholthausen zum Einbergsee führen.

Einige Radfahrer:innen hatten in der Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs den Wunsch nach Winterdienst auch auf den Radwegen geäußert. Das sei wohl nicht zu schaffen. weil zu teuer, so Kersting.

Das planen andere Kommunen im HSK:

Brilon: Note 4,11

Die Stadt Brilon sei am Nahmobilitätskonzept des HSK beteiligt.

Davon verspricht sich die Stadt umfangreiche Handlungsempfehlungen für die zukünftige Nah- und Radfahrmobilität.

Das Nahmobilitätskonzept ist noch nicht verabschiedet und wird als nächstes im Kreistag behandelt. 

In den nächsten Wochen wird eine Radwegeverbindung nach Alme fertig gestellt, Daneben ist der Bau eines Bürgerradweges am Flugplatz Brilon vorgesehen.

Meschede: Note 3,96 und Olsberg: Note 3,76

Die Ergebnisse des Fahrrad-Klimatests des ADFC müssten innerhalb der Stadtverwaltungen erst analysiert werden, bevor man inhaltlich dazu Stellung nehmen kann, so ein Sprecher. Zum jetzigen Zeitpunkt könne noch keine inhaltliche Einschätzung erfolgen.

Sundern: Note 4,20

Bei der Stadt Sundern wurde vor einiger Zeit ein Arbeitskreis Radverkehr eingerichtet, besetzt mit aktiven AlltagsfahrradfahrerInnen aus der Politik und VertreterInnen des ADFC. Hier würden in regelmäßigen Sitzungen Problemstellen im Radverkehrsnetz angeschaut und zukunftsweisende Strukturen für den Radverkehr geplant und priorisiert, so eine Stadtsprecherin. Der Arbeitskreis beschäftigte sich ebenso mit der Mitgliedschaft der Stadt Sundern in der AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen).

Zudem biete die Stadt für Jedermann an, über die Ideenkarte Sundern, Mängel zu melden und Verbesserungen vorzuschlagen (Ideenkarte Sundern).

Arnsberg: Note 3,95

Um den Radverkehr zu fördern, lässt die Stadt Arnsberg derzeit ein Radverkehrskonzept erstellen. Das Radverkehrskonzept setzt den Fokus auf den Ausbau des Alltagsradverkehrs. Genau die Defizite der innerstädtischen Radwegeinfrastruktur, die im ADFC-Klimatest negativ aufgeführt wurden, sollen behoben werden.

Damit das Rad als Alltagsverkehrsmittel attraktiver wird, ist es unabdingbar, bestehende Defizite an wichtigen Stellen des Radverkehrsnetzes zu kennen, rasch zu schließen und zukünftige Radverkehrsanlagen nach den Standards der Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) auszubauen.

Im Fokus stehen außerdem weitere Maßnahmen, wie der Ausbau des RXA und die Entwicklung vorhandener Radwege, wie dem Ruhrtalradweg. In der Umsetzung ist zudem der Ausbau der Radwegelücke zwischen Arnsberg und Sundern zwischen Müschede und Hachen durch STRASSEN.NRW, welchen die Stadt Arnsberg planerisch unterstützt.

Die Ergebnisse des Klima-Tests des ADFC

Demnach bewerten Radfahrer*innen die Lage im HSK durchschnittlich nur mit der Schulnote „ausreichend“. Dabei fällt auf: Vielerorts hat sich die Bewertung im Vergleich zum letzten Fahrradklima-Test aus dem Jahr 2021 sogar verschlechtert, u.a. in Arnsberg (Durchschnitt: 3,95), Meschede (3,96) und Brilon (4,11). Keine Veränderung gab es in Sundern, die Stadt ist mit einer Durchschnittsbewertung von 4,20 nach wie vor das „Schlusslicht“ im HSK. Die einzige Kommune, die sich leicht verbessert hat, ist Medebach (3,54).


Im Vergleich zu vor zwei Jahren werden drei Kommunen mehr im Fahrradklima-Bericht aufgeführt: Olsberg (3,78) und Schmallenberg (3,85) liegen etwa im Kreisdurchschnitt. Lichtblick ist Eslohe: Mit einer Durchschnittsnote von 2,74 liegt die Gemeinde nicht nur im HSK-Vergleich deutlich vorne, sondern schafft es deutschlandweit auf den sechsten Platz aller erfassten Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern.


Beim diesjährigen Fahrradklima-Test stand der ländliche Raum im Vordergrund. Dabei ging es u.a. um die Frage, ob Schulen oder Firmen gut mit dem Rad zu erreichen sind. Dafür hat der ADFC im vergangenen Herbst eine Online-Umfrage durchgeführt. Die Teilnehmer*innen konnten nicht nur Schulnoten vergeben, sondern auch schriftlich Kritik und Verbesserungsvorschläge abgeben. Die Ergebnisse sind wichtige Hinweise für die Kommunen, sie wissen jetzt, wo sie beim Thema Radverkehr nachbessern müssen.

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit und fand 2022 zum zehnten Mal statt. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert ihn aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans.

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