Städte im Sauerland stellen auf LED-Leuchten um

Um Energie zu sparen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren, stellen Städte und Gemeinden im Sauerland ihre Straßenlaternen auf LED-Leuchten um


LED-Leuchten an der Decke
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In den Sauerländer Städten leuchten an den Straßen immer mehr LED-Leuchten auf. Die Stadt Schmallenberg zum Beispiel will in den kommenden drei Jahren über 1200 Leuchtköpfe austauschen. Das soll 725.000 Euro kosten, aber den CO2-Ausstoß um bis zu 60 Prozent senken. Die Stadt Sundern will ihre Klimabilanz verbessern und die halbe Nacht im gesamten Stadtgebiet die Leuchten abschalten. Meschede, Olsberg und Bestwig wollen ihre Beleuchung bis 2030 komplett auf LED umstellen. Neubaugebiete werden von Anfang an mit LED-Straßenlaternen ausgestattet.

LED-Leuchten halten länger als herkömmliche Leuchten und sparen Energie.



Beispiele und Fakten zur Umrüstung auf LED

In Arnsberg, der größten Stadt im Hochsauerlandkreis, werden aktuell 1028 Leuchtstellen mit LED-Technik betrieben. Im diesem Jahr nimmt die Stadt an einem Förderprogramm des Bundesumweltministerium teil. Dabei werden 150 sogenannte Langfeldleuchten ausgetauscht. Alleine diese Maßnahme spare Stromkosten in Höhe von 7500€ ein, so ein Sprecher.

Brilon hat mittlerweile Zwei Fünftel seiner Straßenlaternen mit LED-Leuten ausgestattet. Der Haushalt sieht in diesem Jahr 60.000 Euro für Neuanschaffungen von LED's vor. Insgesamt spart die Stadt Brilon schon jetzt durch die Umstellung auf die klmafreundliche LED-Technik 90.000 Euro im Jahr ein, hieß es auf eine Anfrage von Rado Sauerland. Aktuell werden Konzepte für den Austausch der Beleuchtung in den städtischen Gebäuden geprüft.

In Olsberg und Bestwig hat die Hochsauerlandwasser GmbH ein Konzept für die umweltfreundliche Umstellung der Straßenbeleuchtung bis 2030 vorgelegt. Parallel dazu soll die Straßenbeleuchtung für das so genannte "Smart Lighting" vorbereitet werden. Dies intelligente Beleuchtung würd beispielsweise erlauben, die Straßenbeleuchtung bei Nicht-Nutzung einer Straße zu reduzieren, so Björn Drexler von Hochsauerlandwasser.

Auch die Stadt Schmallenberg legt beim Umstellen auf LED-Technik Tempo vor. In kommenden drei Jahren sollen über 1200 Leuchtköpfe ausgetauscht werden. Das soll 725.000 Euro kosten, aber den CO2-Ausstoß um bis zu 60 Prozent senken. Darüber hinaus werden beim Renovieren oder dem Neubau städtischer Gebäude grundsätzlich LED-Leuchtsysteme verwendet. Wenn dann noch präsenzabhängige Beleuchtungsregelungen eingebaut würden, lägen die Einsparungen zwischen 30 und 60 Prozent, so die Stadt.

In der Stadt Sundern gibt es zur Zeit 450 Leuchtstellen, die mit LED-Technik ausgestattet sind. Das so eingesparte Geld werde genutzt, um weitere Straßenabschnitte auf LED's umzustellen. Weitere Projekte seien geplant: Bei der Halbnachtschalttung für das gesamte Stadtgebiet wird die Beleuchtung für einen gewissen Zeitraum um die Hälfte reduziert. Auf dem Röhrtalradweg soll eine sensorgesteuerte Beleuchtung installiert werden. Weitere Wege und Plätze in Sundern werden hinsichtlich einer Ausstattung mit LED-Leuchten überprüft. Hierdurch sei eine ökonomische und ökologische Verbesserung zu erreichen, so die Stadt.

In Winterberg sind bisher nur wenige Leuchten mit LED-Technik ausgestattet. In diesem Jahr sollen aber für 100.000 € 10 Prozent der Leuchten umgerüstet werden. Das sind rund 200 Leuchten von 2.300 in der Stadt Winterberg.

Die Stadt Meschede will bis 2030 komplett auf LED-Technik umgerüstet und für Smart-City-Anwendungen vorbereitet sein. Der Stadtrat hat ein entsprechendes Modernisierungs- und Investitionskonzept der Hochsauerlandwasser GmbH (HSW ) beschlossen. Das Kommunalunternehmen ist dort für Betrieb und Unterhaltung der Straßenbeleuchtung zuständig. Laut Stadtverwaltung gibt es 4.463 Leuchtstelle im Stadtgebiet. 638 davon - also 14 Prozent - seien bereits jetzt auf LED-Technik umgerüstet worden. Umgekehrt sei von den 86 Prozent „herkömmlicher“ Straßenlaternen in den kommenden 10 Jahren der größte Teil älter als 30 Jahre und damit ohnehin abgeschrieben.

Die Sanierung soll anhand einer Prioritätenliste erfolgen: Zustand und Alter der Masten werden ebenso bewertet wie das Leuchtenalter und die Ersatzteilbeschaffung. Um Dunkelzonen zu vermeiden, werde es gut 950 zusätzliche Leuchtstellen geben müssen. Denn LED-Leuchten gäben ihr Licht anders ab als herkömmliche Leuchtmittel.

Weil die LED-Technik deutlich sparsamer ist, hat die HSW - trotz der zusätzlichen Leuchtstellen - eine Energieersparnis von rund 50 Prozent für das Mescheder Stadtgebiet errechnet. Dadurch würden rund 240,8 Tonnen des „Treibhausgases“ CO2 jährlich eingespart. Umgekehrt würden durch die höhere Zahl der Leuchtstellen die Wartungskosten steigen. Dafür gebe es dann eine bessere Ausleuchtunger Straßen, so Björn Drexler. Lichtimmissionen würden verringert und Insekten geschont.

Parallel dazu möchte die HSW die Straßenbeleuchtung für das so genannte „Smart Lighting“ vorbereiten. Das soll eine „intelligente Beleuchtung“ sein, die es beispielsweise erlauben würde, die Straßenbeleuchtung bei Nicht-Nutzung einer Straße zu reduzieren. „Das wäre eine neue Stufe der Effizienz“, so Björn Drexler. Allerdings: Die entsprechende Technik sei aktuell noch so teuer, dass ein Einsatz unwirtschaftlich wäre.

Die Modernisierung der Straßenbeleuchtung kostet Geld. Mit rund 4,8 Mio. Euro an Netto-Kosten bis 2030 rechnet die HSW.

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