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Stadt Marsberg plant keine Steuererhöhung für 2026
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Stadt Marsberg plant keine Steuererhöhung für 2026

Bürgermeister Thomas Koch hat gestern gemeinsam mit Kämmerin Claudia Kern den Haushaltsplan für das nächste Jahr in den Stadtrat eingebracht. Obwohl die Finanzlage der Stadt angespannt sei, seien keine Steuererhöhungen geplant.

Veröffentlicht: Freitag, 07.11.2025 10:11

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„Die finanzielle Lage der Kommunen in Nordrhein-Westfalen verschärft sich. Wir müssen unsere Aufgaben mit weniger Mitteln und Personal bewältigen“, erklärte Bürgermeister Koch bei der Vorstellung des Entwurfs im Stadtrat. Obwohl das Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 2026 insgesamt 13,85 Milliarden Euro an Schlüsselzuweisungen bereitstellt – 59 Millionen Euro mehr als im Vorjahr – erhält Marsberg keine Mittel aus diesem Topf. Grund dafür sind die hohen Gewerbesteuereinnahmen der vergangenen Jahre, durch die die Stadt als „abundant“ (nicht bedürftig) eingestuft wird. Laut Kämmerin Kern schränkt dies die finanziellen Handlungsspielräume der Stadt ein. Trotz eines erwarteten Jahresfehlbetrags von 1,7 Millionen Euro sieht der Haushaltsentwurf keine Steuererhöhungen vor. Bürgermeister Koch betonte, dass zunächst alle Einsparpotenziale geprüft werden sollen, bevor zusätzliche Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger in Betracht gezogen werden.

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Belastungen durch Kreisumlage und Jugendamtsumlage

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Die größten Ausgabenposten im Marsberger Haushalt sind die sogenannten Transferaufwendungen, die etwa 50 Prozent des Budgets ausmachen. Ein wesentlicher Faktor ist die Kreisumlage. Da der Haushalt des Hochsauerlandkreises erst Ende November 2025 vorgelegt wird, hat Marsberg eigene Berechnungen angestellt. Die Stadt geht davon aus, dass der Hebesatz von 37,44 Prozent stabil bleibt. Auf dieser Basis wird die Kreisumlage für Marsberg im Jahr 2026 auf 15,9 Millionen Euro geschätzt – 2,7 Millionen Euro mehr als im Vorjahr und doppelt so viel wie 2014. Sollte der Kreis den Hebesatz erhöhen, könnten die Belastungen weiter steigen.

Auch die Jugendamtsumlage, die ebenfalls Teil des Kreishaushalts ist, entwickelt sich kostenintensiv. Marsberg rechnet mit einer Zahlung von 10,3 Millionen Euro im Jahr 2026. Dies entspricht einer Verdopplung im Vergleich zu 2019 und einer Steigerung um 1,6 Millionen Euro gegenüber dem Haushaltsplan 2025.

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Geplante Investitionen

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Der Haushaltsentwurf sieht Investitionen in mehreren Bereichen vor. Für das Jahr 2026 sind unter anderem folgende Maßnahmen geplant:

  • Breitbandausbau: 5,2 Millionen Euro für alle Ortsteile
  • Straßenbau: 2,8 Millionen Euro
  • Schulen: 2,3 Millionen Euro
  • Feuerwehr: 1,3 Millionen Euro

Darüber hinaus plant die Stadt, eine umfassende Analyse ihrer Immobilien zu finanzieren und sich auf das angekündigte NRW-Infrastrukturprogramm 2026 vorzubereiten.

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