Sparkassen und Volksbanken im HSK gemeinsam gegen Geldautomaten-Sprengungen

Gemeinsam gegen Geldautomaten-Sprengungen: Sparkassen und Volksbanken im HSK bilden Kooperationsnetzwerk.

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Die Sparkassen und Volksbanken im HSK gehen ab sofort zusammen gegen Geldautomaten-Sprengungen vor. In einem Kooperationsnetzwerk wollen sie gemeinsam Schutzmaßnahmen koordinieren und an verschiedenen Standorten die Sicherheitsstandards erhöhen und Sicherheitsmaßnahmen nachrüsten. Das haben die Vorstände heute auf einer Pressekonferenz verkündet. Ziel der gemeinsamen Initiative sei es, Personenschäden bei Sprengstoffanschlägen im HSK auch in Zukunft zu vermeiden. Laut Thomas Vogt, Direktionsleiter Kriminalität der Polizei im HSK sei der erste Personenschaden bei uns aber nur eine Frage der Zeit. Die Täter gehen immer brutaler vor und verwenden mittlerweile Festsprengstoff. Dieser sei aggressiver und gefährlicher als Gas, das bisher oft bei Sprengstoffeinsätzen zum Einsatz kam. Dadurch sind Sprengungen für das Umfeld mittlerweile wesentlich gefährlicher. Um kein Risiko einzugehen, müssten eventuell auch Standorte in Wohngegenden geschlossen werden und zentrale, gut erreichbare Standorte gesucht werden, heißt es. Diese sollen dann auch in Kooperation mehrerer Institute errichtet und betrieben werden können. Jeder Geldautomat weniger sei eine Tatmöglichkeit weniger, heißt es. Ein praktisches Beispiel hierfür seien die Standorte in Arnsberg-Niedereimer, Arnsberg-Bruchhausen und der Standort auf dem Schreppenberg in Arnsberg. Diese drei Standorte werden auf Dauer geschlossen bleiben. An den Arnsberger Stadtwerken macht dafür am 25. November ein neuer, zentraler Geldautomat auf. Dieser ist sprengstofffest.

Die Täter im HSK sind oft aus den Niederlanden

Bei den Tätern handelt es sich oft um Männergruppen aus den Niederlanden, heißt es von Thomas Vogt, dem Direktionsleiter Kriminalität der Polizei im HSK. Die Täter seien meist zwischen 18 und 35 Jahren alt und gehen extrem brutal vor. Es sei oft schwer, die Gruppen zu fassen. Ein Grund dafür seien geklaute Kennzeichen, so Vogt. Außerdem reisen die Täter teilweise weit im Vorfeld ein und machen sich ein genaues Bild der Automaten.

Zum Teil werden sogar die Airbags in den Fahrzeugen ausgeschaltet, damit die Täter Polizeisperren durchbrechen können, heißt es.

Bei den Vorgehen der Täter spiele vor allem Zeit eine große Rolle, so die Vorstände der Banken. "Jede Maßnahme, die wir ergreifen, zielt darauf ab, dass die Täter für einen Anschlag immer mehr Zeit benötigen und sie von vorn herein erkennen, dass sie erfolglos bleiben werden. Je mehr Vorkehrungen getroffen werden, desto aufwändiger und zeitraubender wird es für potenzielle Täter. Und genau daran haben wir nun intensiv gearbeitet", heißt es.

Vier Sprengungen im HSK im Jahr 2022

Dieses Jahr wurden im HSK vier Geldautomaten gesprengt. In Meschede, in Bestwig, in Arnsberg-Voßwinkel und Anfang November auch in Medebach. Der Schaden beläuft sich dabei auf rund 282.000 Euro Sach- und rund 300.000 Euro Geldschaden. Dabei ist der Sprengstoffanschlag in Medebach noch nicht berücksichtigt.

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