Schuldnerberatungen haben mehr zu tun

Beratungsstellen von Caritas und Diakonie haben wegen Corona gut zu tun

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Die Schuldnerberatungen von Caritas und Diakonie im HSK haben aktuell mehr Kunden. In der Coronazeit müssen viele Sauerländer mit weniger Geld auskommen – für Raten und Kredite fehle es dann oft. Zur Zeit sind es hauptsächlich Menschen in Kurzarbeit, die kommen, so Christoph Straub, Leiter der Schuldnerberatung der Diakonie in Meschede. Aktuell seien Banken und Kreditinstitute oft noch kulant und verhandlungsbereit. Auch bei der Schuldnerberatung der Caritas in Brilon gibt es viele Neuanfragen, darunter seien aber Geldprobleme, die noch vor der Coronakrise aufgetreten seien, und die sich jetzt noch verschärfen würden.

Ab Spätsommer droht ein weiterer Anstieg der Fallzahlen

Mit einer großen Welle von finanziellen Engpässen rechnen Caritas und Diakonie ab Spätsommer. Dann könnten vor allem bei kleineren und mittleren Betrieben die wirtschaftlichen Probleme so richtig durchschlagen. „Dann drohen auch Kündigungen und Entlassungen“, so Christoph Straub von der Diakonie in Meschede. Er geht davon aus, dass seine Beratungsstelle dann deutlich mehr zu tun bekommt.

Verbraucherzentrale hilft bei Anträgen

Auch die Verbraucherzentrale in Neheim spürt die Folgen der Coronakrise. Viele Kleinselbstständige suchen Rat, um an die Hilfsgelder der Bundes-und Landesregierung zu kommen. Aber auch Kunden von Stromversorgern oder Telefongesellschaften versuchen mit Hilfe der Verbraucherzentrale, einen Zahlungsaufschub für ihre Energie- oder Handyrechnung zu bekommen. „Da muss man halt wissen, dass das nur Stundungen sind und kein Erlassen der Zahlungen“, so Petra Golly von der Neheimer Verbraucherzentrale, „gezahlt werden muss später in jedem Fall.“ Immer stärker wird auch die Beratung im Reiserecht. Da geht es um bereits bezahlte Reisen, die aber vom Veranstalter abgesagt werden mussten. Trotz Anspruch hapert es oft mit der Erstattung. Manche wollen aber auch einen bereits gebuchten Urlaub gar nicht antreten, aus Angst vor Corona. „Das ist kein Stornierungsgrund“, so Petra Golly, „da muss der Kunde zum Teil mit hohen Stornierungskosten leben“. Aber auch ein Verschieben der Reise oder eine Gutschein-Lösung sei riskant, da nicht sicher sei, ob der Reiseveranstalter in der Zwischenzeit solvent bleibe.


 

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