Schützenkonferenz der Warsteiner Brauerei

Warsteiner Schützenkonferenz mit rund 140 Schützen aus 50 Vereinen und Verbänden.

© Warsteiner Brauerei/Unternehmenskommunikation

Zur Warsteiner Schützenkonferenz sind an diesem Wochenende rund 140 Schützen aus 50 Vereinen und Verbänden gekommen. Die Konferenz gibt es seit 2016. Sie entstand aus der Zusammenarbeit der Universität Paderborn und der Warsteiner Brauerei. Die Warsteiner Brauerei hat mit Thomas Wulfert einen Schützenbeauftragten. Durch die Konferenz führte Jonas Leineweber von der Universität Paderborn.

Das Forschungsprojekt ´Tradition im Wandel´

Es wurde der aktuelle Stand des Forschungsprojektes ‚Tradition im Wandel‘, dass die Universität Paderborn gemeinsam mit der Brauerei 2016 ins Leben gerufen hat, vorgestellt. Seit sieben Jahren forscht der Projektmitarbeiter, Jonas Leinweber, zu den Wandlungsprozessen der Vereine in der Gesellschaft und erarbeitet gemeinsam mit den Schützen im Sauerland und in Westfalen Zukunftsperspektiven und -konzepte. Dazu gehört auch die Corona-Sonderstudie, bei der unteranderem in diesem Jahr 25 Schützenvereine zur Bilanz und den Herausforderungen der abgelaufenen Schützenfestsaison befragt wurden.

Ergebnisse sind, dass 2023 einige Vereine eine Rückkehr der, in der letzten Saison noch vermissten, älteren Festbesucher (+60 Jahre) verzeichneten und auch insgesamt habe sich die Zahl der Festbesucher normalisiert, hieß es. Herausforderungen seien die stark gestiegenen Kosten, die sich von Personal bis zu den Zeltkosten erstreckten. Laut der Befragung sei eine weitere Hürde, junge Schützen langfristig an den Verein zu binden. Insgesamt wurde das Schützenfest 2023 von den befragten Vereinen als erfolgreich bilanziert und auch eine positive Entwicklung durch die Coronapandemie wurde gesehen. Die Vereine und ihre Veranstaltungen seien geerdeter geworden. Es gehe wieder vermehrt um das gemeinsame Treffen und gesellige Miteinander.

Ballermannisierung

Jonas Leineweber sprach auch über die sogenannte „Ballermanisierung“. Leineweber: „Mit dem Begriff wollen wir die Entwicklung beschreiben, das traditionelle Bräuche und Feste einen stärkeren Eventcharakter annehmen, was sich unter anderem an den Auftritten der bekannten Ballermannstars oder dem Feiern von Oktoberfesten beobachten lässt.“ Das Fazit: „Ideal wäre es doch, dass eine zu tun, ohne das andere zu lassen und dabei ein ausgewogenes Verhältnis zu finden.“ Vorstände und Vertreter, der anwesenden Vereine sagten, sie veranstalteten Oktoberfeste, Karneval- oder Ballermannpartys häufig zur Finanzierung für den eigentlichen Vereinszweck wie Schützenfeste oder andere Brauchtumsveranstaltungen.

Ergebnisse Podiumsdiskussion:

Während der Diskussion stellte Moderator Jonas Leineweber die These auf, dass die personelle Situation und die damit verbundene Nachbesetzung in den Vorständen ein großes Problem darstellt. Ein Problem bei der Nachbesetzung, das von den Teilnehmern der Diskussion gesehen wurde, ist das Schützenvereine bei der Freizeitgestaltung mit Sport- und anderen Vereinen konkurrieren müssen. So müssten die Schützen ihre potenziellen Mitglieder mit den positiven Eigenschaften des Schützenwesens motivieren. Dass das mehr biete, als drei Tage im Jahr zusammen zu feiern, war für die Diskussionsteilnehmer und die Anwesenden der Warsteiner Schützenkonferenz klar.

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