Schmallenberg: versuchter Totschlag vor Gericht

Nach Vorfall in einem Bus läuft heute am Amtsgericht in Schmallenberg ein Prozess wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

Eingang des Amtsgerichts Schmallenberg in Bad Fredeburg - geht aber auch als Symbolbild.
© Radio Sauerland

Vor dem Amtsgericht in Schmallenberg läuft heute ein Prozess wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Der Angeklagte ist wegen Körperverletzungsdelikten vorbestraft und sitzt seit Dezember aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Schmallenberg in Untersuchungshaft.

Tat liegt fast 1 Jahr zurück

Am 7.3.2023 soll der Angeklagte vormittags mit einem von einem Unbekannten geliehenen Auto der Marke Seat von Köln nach Schmallenberg gefahren sein, obwohl er nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis war. Gegen 15:40 Uhr soll der Angeklagte dann in einem Bus zwischen Grafschaft und Schmallenberg eine Frau angegriffen haben. Der Angeklagte soll sein Opfer gewürgt und versucht haben, mit einem Messer auf die Frau einzustechen. Einem Stich konnte die Zeugin jedoch ausweichen, so das Amtsgericht. Der zweite Stich durchstach zwar die Jacke der Geschädigten, verletzte sie aber nicht. Der Frau soll es schließlich durch heftige Gegenwehr gelungen sein, sich von dem Angeklagte zu entfernen.

Busfahrer war Zeuge

Der Busfahrer, der Zeuge der Auseinandersetzung war, machte eine Vollbremsung, wodurch der Angeklagte das Gleichgewicht verlor haben soll und stürzte, so das Gericht. Anschließend soll er sich erneut auf die Geschädigte gestürzt haben, um seinen Plan, die Frau zu töten, in die Tat umzusetzen, heißt es. Die Frau wehrte sich mit Tritten gegen den Angriff. Aufgrund der heftigen Gegenwehr soll der Angeklagte von seinem Opfer abgelassen und an der nächsten Haltestelle den Bus verlasen haben.

Angeklagter war zwischenzeitlich untergetaucht

Der Mann kam zunächst in U-Haft. Mit Beschluss des Landgerichts Arnsberg vom 12.07.2023 wurde der Haftbefehl aufgehoben. Da der Angeklagte nach seiner Freilassung untergetaucht war, erließ das jetzt zuständige Amtsgericht Schmallenberg am 05.10.2023 einen neuen Haftbefehl. Am 19.12.2023 wurde der Angeklagte in Aachen festgenommen und ging erneut in Haft.

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