Schmallenberg: Urteil nach Messerangriff
Veröffentlicht: Mittwoch, 07.02.2024 15:39
Amtsgericht Schmallenberg verurteilt 35-jährigen wegen Körperverletzung und Bedrohung.

Vor dem Amtsgericht in Schmallenberg ist heute ein 35-jähriger Mann wegen Bedrohung und Körperverletzung zu einem Jahr und 4 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte seine wesentlich jüngere Ex-Freundin aus Eifersucht in einem Schmallenberger Linienbus mit einem Messer bedroht. Der Vorwurf des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung wurde im Verlauf des Prozesses fallengelassen.
Überwachungsvideos ausgewertet
Überwachungsvideos aus dem Bus zeigten, laut Gericht, den genauen Ablauf der Tat und trugen damit zur Aufklärung bei. Sie zeigten den Tathergang von 2 Seiten in guter Qualität, heißt es. Damit hätte sich gezeigt, dass keine Tötungsabsicht vorgelegen hätte. Das Messer habe nur die Jacke der Frau beschädigt, und der Mann habe, obwohl er gekonnt hätte, nicht erneut zugestochen. Der erste Angriff wurde vereitelt, weil der Busfahrer stark gebremst hatte und der Angreifer dadurch ins Straucheln geriet.
Zur Tatzeit war Alkohol im Spiel
Zum Tatzeitpunkt im März letzten Jahres war der Angeklagte betrunken, er hatte 2 % Alkohol im Blut, heißt es. Inzwischen habe er eine Arbeit und gehe regelmäßig zu Treffen der anonymen Alkoholiker, so das Gericht. Der 35-jährige habe außerdem schon 6 Monate in Untersuchungshaft gesessen. Er muss 1 500 Euro an die Geschädigte zahlen und zusätzlich 100 Sozialstunden ableisten. Der Frau sei psychisches Leid zugefügt worden, heißt es.