Schmallenberg sucht Wohnungen für Geflüchtete

Die geplanten zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten werden laut Stadt nicht ausreichen. Deshalb gibt es einen Appell an alle Schmallenberger Bürger*innen.

Wer eine oder mehrere Wohnungen für Geflüchtete zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, sich im Schmallenberger Rathaus zu melden. „Immer dann, wenn es gelingt, dass Geflüchtete privaten Wohnraum anmieten, ist das ein Stück wertvolle Integration“, sagt Carmen Oberstadt vom Sozialamt.

Wer privaten Wohnraum anbieten möchte oder eine Beratung wünscht, kann sich mit Carmen Oberstadt oder Rudolf Schramm vom Sozialamt in Verbindung setzen. Das Team des Sozialamtes der Stadt Schmallenberg wird den Ablauf von der unverbindlichen Wohnungsbesichtigung bis hin zum Abschluss eines Mietvertrags begleiten. „Ein Mietverhältnis kommt nur dann zustande, wenn es für alle Beteiligten eine gute Lösung ist“, erklärt Carmen Oberstadt.

Stadt rechnet mit weiterem Zustrom

Insgesamt leben aktuell über 600 Flüchtlinge aus unterschiedlichen Nationen im Schmallenberger Stadtgebiet, knapp die Hälfte ist in städtischen Unterkünften untergebracht. Nach einem festgelegten Verteilschlüssel kommen durchschnittlich 30-40 weitere Geflüchtete pro Monat dazu. Die Verwaltung geht derzeit davon aus, dass die Zuweisungsquoten auch in den nächsten Monaten auf einem hohen Niveau bleiben – was bedeutet, dass die Unterbringungskapazitäten in Schmallenberg trotz der geplanten zusätzlichen Kapazitäten schnell erschöpft sein werden. „Anders als noch bei der Flüchtlingskrise 2015 ist derzeit nicht damit zu rechnen, dass der Zustrom abrupt endet. Es reicht also nicht mehr, kurzfristig zu planen. Wir müssen die Unterbringung von Flüchtlingen langfristig sicherstellen“, sagt der Beigeordnete Andreas Plett.

Mehrere Projekte

Aktuell entsteht im Stadtteil Fleckenberg eine Wohnanlage in Holzmodulbauweise mit 40 Plätzen. Eine ähnliche Anlage ist in Grafschaft in Planung. Am Standort Breite Wiese in Schmallenberg soll die bestehende Wohncontaineranlage um 46 Plätze erweitert werden. Nach Fertigstellung des neuen Kindergartens in Westfeld wird das alte Kindergartengebäude zu Wohneinheiten für insgesamt 25 Personen umgebaut. Zudem wird die Valentin-Turnhalle in Schmallenberg seit etwa einem Jahr als Notunterkunft mit 40 Plätzen vorgehalten. Angesichts der aktuellen Zahlen ist dies auch weiterhin notwendig. „Aktuell planen wir, vorübergehend Geflüchtete in der Turnhalle unterzubringen, bis die erweiterten Kapazitäten in den Unterkünften zur Verfügung stehen. Falls uns sehr viele Geflüchtete auf einmal zugewiesen werden, können wir auch eine dauerhafte Belegung oder gar die in Inanspruchnahme einer zweiten Turnhalle nicht ausschließen“, berichtet Andreas Plett.

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