Schimmel-Alarm bei Hitze: So retten Sie Brot, Beeren und Co.

Obst und Gemüse liegt in einem Kühlschrank
© Florian Schuh/dpa-tmn

Einmal feucht, schon verdorben

Potsdam (dpa/tmn) - Sommer, Sonne - und alles ist paletti? Nicht ganz. Wenn es warm heiß ist, vermehren sich auf den Lebensmitteln schlagartig Schimmelpilze. Waren sie eben noch ganz frisch, kann das schnell umschlagen. Wie man das Schimmelrisiko senkt, damit man das Essen nicht gleich entsorgen muss, erklärt die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB). 

Obst, Gemüse und Brot: Raus aus Plastikverpackungen

Schimmelpilze lieben es, wenn Lebensmittel feucht und weich sind - denn da haben sie besonders leichtes Spiel. Anfällig sind also vor allem Obst, Gemüse oder Brot. Besonders in geschlossenen Behältern oder Plastikverpackungen kann sich leicht Feuchtigkeit ansammeln, die bei Wärme das Schimmelwachstum begünstigt. 

Beispielsweise Brokkoli oder Speisepilze sollten deswegen sofort aus der Plastikverpackung genommen werden, rät Tanja Schirmer, Ernährungsexpertin der VZB. Auch das Brot sei besser dran, wenn es nicht in Kunststofftüten, sondern in gut durchlüfteten oder feuchtigkeitsregulierenden Brotkästen aufbewahrt wird. 

Brot nicht in den Kühlschrank, Beeren und Salat schon

Sie denken, Brot sollte besser in den Kühlschrank, damit es länger hält? Allerdings wird dann trocken und fad im Geschmack. Denn die Kälte im Kühlschrank entzieht ihm die Feuchtigkeit. 

Das Gemüsefach im Kühlschrank ist dagegen der ideale Lagerort für viele Obst- und Gemüsesorten wie Beeren oder Salat. Doch es gibt Ausnahmen: «Tropische Früchte wie Bananen oder Mangos sowie Tomaten, Gurken oder Zucchini gehören nicht in den Kühlschrank», so Schirmer. Diese Sorten lagern besser bei kühler, trockener Umgebung zwischen 12 bis 16 Grad. 

Sie haben keinen Ort wie diesen? «Wer platzbedingt Schwierigkeiten im Kühlschrank oder Haushalt mit einer sachgemäßen Lagerung hat, sollte frische Lebensmittel besser in kleineren Mengen sowie nur nach Bedarf einkaufen und zeitnah verbrauchen», rät Schirmer.

Schimmlige Lebensmittel sind meistens nicht zu retten

Und trotzdem passiert es: Wer Schimmel entdeckt, sollte nicht nur die befallene Stelle entfernen. Auch wenn nur einzelne Stücke oder Stellen befallen sind, sollte laut den Verbraucherschützern vorsichtshalber die ganze Packung entsorgt werden. 

«Gerade bei Produkten wie Erdbeeren, Konfitüren oder geschnittenem Brot kann sich der Schimmel schnell ausbreiten, ohne dass er sichtbar ist», erklärt Tanja Schirmer. Selbst Kochen oder Backen helfe nicht, da Schimmelpilzgifte hohe Temperaturen überstehen. 

Es gibt aber Ausnahmen unter den Lebensmitteln - und zwar die, die nur einen sehr geringen Wassergehalt aufweisen. Schirmer nennt Hartkäse ohne Rinde oder luftgetrocknete Wurst wie Salami. Diese können bei geringem Befall weiterverwendet werden, wenn die betroffene Stelle großzügig entfernt wird.

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