Schatz in Obermarsberg gehoben

Bei Restaurierungsarbeiten ist das älteste Wohnhaus entdeckt worden

Bei Restaurierungsarbeiten an einem Fachwerkhaus haben Denkmalschützer das älteste Gebäude von Obermarsberg entdeckt. Kernproben der Holzbalken im Inneren haben ergeben, dass das Haus um 1550 gebaut worden ist.

„Das ist schon eine kleine Sensation,“ ist die Denkmalpflegerin des Landschaftsverbandes Dr. Bettina Heine-Hippler begeistert, „damit haben wir ein weiteres Beispiel für den ehemaligen städtischen Charakter von Obermarsberg aufgedeckt!“

 

 

Der ehemalige Reichtum von Obermarsberg wird sichtbar

Ungewöhnlich aufwändige Verzierungen und Schnitzereien am Haus zeigen, das Obermarsberg tatsächlich weniger eine landwirtschaftlich geprägte Stadt war, sondern eine durchaus wohlhabende Handelsstadt. „Das alles ist durchaus vergleichbar mit größeren Städten in der Region wie Höxter oder Warburg,“ sagt die Denkmalpflegerin Bettina Heine-Hippler.

Bisher war angenommen worden, dass Obermarsberg im Dreißigjährigen Krieg nahezu komplett zerstört worden ist. Der Zufallsfund zeigt, das doch einige Häuser unzerstört geblieben sind, aber im Laufe der Jahrhunderte auch öfters umgebaut wurden.

Die erste Besiedlung Obermarsbergs geht auf das Kloster aus dem 8. Jahrhundert zurück. 1220 wurde die Stadt gegründet. Ein steinernes Rathaus, die Münze und der Gerichts-Standort zeigen den ehemaligen städtischen Charakter des Ortes.

 

Haus soll wieder bewohnt werden

Der neue Besitzer will in Abstimmung mit dem Denkmalamt in Münster das Haus im Originalzustand erhalten und behutsam in ein privates Wohnhaus umbauen. „Dabei werden wir versuchen, ihn mit Fördergeldern und Rat und Tat zu unterstützen!“ macht Heine-Hippler dem Bauherrn Mut.

© Radio Sauerland

Das ältestes Haus in Bildern:

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