Sauerland: Wildunfälle durch Zeitumstellung
Veröffentlicht: Montag, 28.10.2024 00:00
Der Landesbetrieb Wald und Holz warnt vor gestiegenem Risiko für Wildunfälle nach der Zeitumstellung
Nach der Zeitumstellung steigt die Gefahr für Wildunfälle, das sagen die Experten von Wald und Holz NRW. Wildtiere orientierten sich an Tageslicht und Temperatur. Gleichzeitig müssten viele Tiere Straßen überwinden, um sich in ihrem Lebensraum fortzubewegen, Nahrung zu finden oder sich fortzupflanzen. Fahren nun nach der Zeitumstellung Autofahrer zu anderen als vom Wild gewohnten Zeiten über die Straßen, so können Wildtiere davon überrascht werden. Für Autofahrer kann das gefährlich werden. Anstatt bei einer Begegnung von der Straße zu fliehen, würden viele Tiere wie erstarrt im Licht der Scheinwerfer stehen bleiben.
In den Tagen nach der Zeitumstellung sollten Verkehrsteilnehmer deshalb besonders wachsam sein und langsamer fahren. Wer ein Wildtier sieht, solle langsam an ihm vorbeifahren. Einmal kurz hupen und Abblenden könne ebenfalls helfen, wenn ein Tier erstarrt ist.
Verhalten nach einem Unfall
Wenn es doch zu einem Zusammenstoß gekommen ist, sollte die Unfallstelle mit Warnblinker und -dreieck gesichert, und die Polizei informiert werden. Sie kennt den zuständigen Jäger, der das verletzte Tier notfalls erlösen kann. Von einem eventuell verletzten Wildtier sollte sicherheitshalber immer Abstand gehalten werden.
Risikofaktoren
In waldreichen Regionen ist das Risiko für einen Wildunfall besonders hoch, so die Experten. Hier finden Rehe und anderes Wild Nahrung und Deckung. Ein dichter Baumbestand und Sträucher behinderten zudem die Sicht. Regelmäßiger Wildwechsel findet in Bereichen statt, in denen Wald und Feld beieinander liegen. Wild zieht in diesen Zonen vom Wald auf die Wiese, um zu äsen.
In Gebieten mit vielen Straßen halten sich Wildtiere eher selten auf. In ländlichen Gegenden, in denen Straßen nur hin und wieder Wälder und Felder durchqueren, fühlen sie sich dagegen wohl, heißt es. An Stadträndern oder in Dörfern steigt demnach die Gefahr für Wildunfälle. Gefährlich werde es zudem, wenn eine neu gebaute Straße durch ein Waldgebiet führt, und die Tiere sie noch nicht kennen.