Sauerland: Waldforschungsinstitut für Arnsberg

Weichen für einen Waldhochschulstandort im Sauerland gestellt. In Arnsberg soll praxisnah geforscht werden.

© Alexander Althöfer, Fachhochschule Südwestfalen

In Arnsberg soll ein Wald-Hochschulinstitut entstehen. So soll die praxisorientierte Waldforschung in NRW gestärkt werden.  

Die Fachhochschule Südwestfalen und der Landesbetrieb Wald und Holz NRW haben dafür jetzt die Weichen gestellt. Das haben Hochschule und Landesbetrieb heute mitgeteilt. Geprüft werden jetzt Umsetzungsmöglichkeiten bezüglich der Einrichtung eines Wald-Hochschulinstituts in Arnsberg mit Anbindung an den Hochschulstandort Soest. Hierzu zählen die Einrichtung eines Lenkungskreises und einer Koordinationsstelle sowie die Erstellung eines detaillierten Umsetzungskonzeptes. Zudem wollen die Partner unterstützende Maßnahmen ermitteln und umsetzen.  

Der Landtag Nordrhein-Westfalen hat im Dezember 2024 die Gründung eines wissenschaftlichen Instituts für Ökosystemleistungen des Waldes beschlossen.

Forschung zum Ökosystem Wald stärken

Die Planungen zur Einrichtung des Instituts folgen dem Ziel der Landesregierung, die Forschung zum Ökosystem Wald, den Wissenstransfer in die Praxis und die berufliche Qualifikation in Nordrhein-Westfalen zeitgemäß zu stärken.

„Angesichts der kaum vorhersehbaren Auswirkungen des Klimawandels auf die Waldökosysteme steht die Wald- und Holzwirtschaft vor großen Herausforderungen“, erklärt der Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen Thomas Wälter. Wälder mit ihren zahlreichen Funktionen und Ökosystemleistungen, ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung und der vielfältigen Nutzung seien von großer Bedeutung in der Natur, für die Gesellschaft und für die Wirtschaft. Das Besondere in Nordrhein-Westfalen: „Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte treten die unterschiedlichen Interessen am Wald in NRW besonders deutlich zutage. Das macht die Waldbewirtschaftung zu einer komplexen Zukunftsaufgabe.“

 

Hinzu kommen weitere Rahmenbedingungen wie der Generationenwechsel und der Fachkräftemangel sowie die zunehmende Digitalisierung im Bereich Wald und Holzwirtschaft. „In dem Kontext kommt der beruflichen Qualifikation auf allen Ebenen in der Aus- und der Weiterbildung sowie der Stärkung der praxisorientierten Waldforschung und des Wissenstransfers in die forstliche Praxis eine hohe Bedeutung zu“, verdeutlicht der Rektor der Fachhochschule Südwestfalen Prof. Dr. Dr. Alexander Prange. „Hier können wir als die Hochschule in der Region sinnvoll und tatkräftig unterstützen.“

FH Südwestfalen mit Schwerpunkt Agrarwirtschaft und Landnutzung

 Die Fachhochschule Südwestfalen habe einen Schwerpunkt in der Agrarwirtschaft und Landnutzung und zeichne sich durch ein breites und praxisorientiertes Lehr- und Forschungsangebot aus. Mehrere Forschungs- und Transferprojekte befassten sich aktuell bereits mit der Waldnutzung in Südwestfalen. „Insofern ergänzen wir in idealer Weise das 2020 gegründete Fach- und Forschungszentrum für Wald und Holzwirtschaft des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen“, so Prange. Dieses sei in der Region die zentrale Facheinrichtung für Waldfachwissen und Holzforschung, entsprechende Datenerhebungen und Informationsangebote, Aus- und Weiterbildungsangebote und angewandte Forschung.

 

skyline