Sauerland: Viele Wohngebäude sanierungsbedürftig
Veröffentlicht: Mittwoch, 10.09.2025 12:32
Im Hochsauerlandkreis stehen viele Wohngebäude vor einer dringenden Sanierung. Zwei Drittel der rund 130.000 Wohnungen – etwa 85.500 – sind älter als 45 Jahre und damit energetisch veraltet. Das zeigt eine Analyse des Pestel-Instituts.

Besonders der Energieverbrauch mache den Handlungsbedarf deutlich, so das Forschungs-Institut Die Gebäude im Kreis verbrauchen laut Studie pro Quadratmeter fünf Prozent mehr Energie als der bundesweite Durchschnitt. Bis 2045 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten im Hochsauerlandkreis jährlich 558 Millionen Euro in Energiespar-Sanierungen fließen – und das über 20 Jahre hinweg. „Das ist ein Mammut-Projekt“, so Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB). Sie fordert deshalb mehr staatliche Förderung, damit sich auch private Eigentümer Sanierungen leisten können. Geplante Kürzungen der Fördermittel um über drei Milliarden Euro lehnt sie entschieden ab.
Das Pestel-Institut betont, dass Maßnahmen wie Dachdämmung, neue Fenster und Wärmepumpen entscheidend sind, um Heizkosten zu senken. Dabei sei es oft günstiger, umfassend zu sanieren, statt Stück für Stück. „Wenn Dach und Fassade gemacht werden, sollte das Gerüst nur einmal aufgebaut werden“, rät Metzger. Wichtig sei auch die richtige Reihenfolge: Erst dämmen, dann die Wärmepumpe installieren. Neben der energetischen Sanierung empfiehlt Metzger, Häuser altersgerecht umzubauen. „Wer rechtzeitig plant, kann im eigenen Zuhause alt werden“, sagt sie. So ließen sich Energiesparen und Barrierefreiheit sinnvoll verbinden.