Sauerland: Viele Gebühren werden erhöht

In vielen Kommunen steigen die Gebühren für Müll, Wasser oder Gräber.

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Im Hochsauerlandkreis haben viele Kommunen Gebührenerhöhungen angekündigt. Damit geben sie gestiegen Kosten an ihre Bürger weiter. In Schmallenberg werden die Wassergebühren erhöht. Die Rücklagen sind aufgebraucht und die Grundgebühr für einen Standardzähler steigt beispielsweise von 105 auf 126 Euro. Die Abfallgebühren bleiben konstant. Es gibt aber auch Senkungen, so z.B. in Arnsberg. Von dort heißt es, nach der jährlichen Gebührenkalkulation ergebe sich bei den Winterdienstgebühren und bei den Straßenreinigungsgebühren für 2024 jeweils eine Gebührensenkung.

Olsberg

In Olsberg sind 10 Prozent höhere Gebühren für Abwasser erforderlich, heißt es. 15 Jahre waren die Gebühren stabil. Jetzt müssten höhere Kosten umgelegt werden. Die Schmutzwassergebühr steigt von 2,51 Euro pro Kubikmeter auf 2,76 Euro. Von 42 auf 46,20 Uhr steigt die Schmutzwasser-Grundgebühr pro Wohneinheit. Bei einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt macht die Erhöhung im gesamten Jahr rund 50 Euro aus. Die Gebühr für Niederschlagswasser wird von 0,60 auf 0,66 Euro pro Quadratmeter einleitender Grundstücksfläche steigen. Die Entsorgung von Klärschlamm kostet künftig statt 31,98 35,17 Euro pro Kubikmeter.

Beim Müll bleiben die Kosten für die üblichen Tonnengrößen weitgehend gleich. Der Biomüll wird etwas teurer – die 120-Liter-Tonne kostet 2,40 Euro mehr im Jahr, beim 240-Liter-Behälter sind es 4,80 Euro mehr. Die 120-Liter-Saison-Biotonne kostet zukünftig 1,40 Euro mehr, bei der 240-Liter-Saison-Biotonne sind es pro Jahr 2,80 Euro mehr.

Auch die Friedhofsgebühren steigen. Ein Sarg-Reihengrab kostet statt bisher 960 Euro künftig 1090 Euro. Für ein Urnen-Reihengrab werden statt 530 Euro künftig 600 Euro fällig.19 Prozent Umsatzsteuer müssen künftig für anonyme Urnengrabstellen und für Urnengräber unter Bäumen gezahlt werden. Für ein Urnengrab anonym im Gemeinschaftsfeld als Rasengrab entstehen statt 1.200 Euro künftig Gebühren in Höhe von 1.630,30 Euro. Beim Baum-Urnen-Reihengrab als Rasengrab sind es statt 2110 Euro künftig 2.534,70 Euro, so die Stadt.

Brilon

In Brilon steigen die Müll- und Wassergebühren. Bei einer 120 Liter-Tonne beispielsweise von 96,48 auf 99.96 Euro, bei der Windeltonne wird es 1,74 Euro teurer. Auch die Müllgebühren für Bioabfälle und Papier steigen. Die Kosten für die Sperrmüllabholung bleiben mit 40 Euro pro 2,5 cbm stabil.

Auch beim Wasser erhöhen sich die Gebühren. Insbesondere die erhöhten Material-, Bau- und Energiepreise sowie die Preisentwicklung bei Fremdleistungen, Kraftstoffen und Chemikalien treiben die Kosten im Bereich Wasser/Abwasser in die Höhe, heißt es aus Brilon zur Begründung.

Meschede

In Meschede steigen die Müllgebühren für Restmüll und Windeltonnen für Kinder und Pflegebedürftige, für eine Biotonne muss allerdings weniger gezahlt werden. Auch für die Straßenreinigung nimmt die Stadt in den Sommermonaten mehr Geld von den Bürgern. Abfallgebühren, Kanalgebühren, Straßenreinigungsgebühren, Friedhofsgebühren überall wird es teurer und höhere Kosten umgelegt. Auf Basis der aktuellen Kosten- und Erlössituation werden die Gebühren jährlich neu berechnet, heißt es.


Nachdem die Abfallmengen der privaten Haushalte in den vergangenen Jahren stark zugenommen hatten, gab es 2022 einen leichten Abwärtstrend, vor allem beim Biomüll, so die Stadt.

Dennoch gebe es beim Biomüll Probleme: Immer wieder gebe es vom Kompostwerk Beschwerden über die Reinheit des Biomülls. Aufgrund rechtlicher Veränderungen müsse stark verunreinigter Biomüll bei Überschreitung gewisser Grenzwerte künftig als Restmüll entsorgt werden – mit der Folge höherer Kosten. Die Stadt hat verstärkte Kontrollen der Biomülltonnen angekündigt. Tonnen, in denen sich nicht nur Bio-Abfälle befinden, könnten stehenbleiben. Der 80-Liter-Restmüllbehälter wird ab sofort 107,74 Euro (+12,13 Euro) kosten, der 120-Liter-Behälter 155,56 Euro (+16,43 Euro) sowie der 240-Liter-Behälter 299,01 Euro (+29,32 Euro). Für die 120-Liter-Windel- und Pflegetonne wird eine Gebühr von 77,78 Euro (+8,22 Euro) fällig. Für die Biomülltonnen ergeben sich folgende Gebühren: 80-Liter-Behälter 95,39 Euro (-11,46 Euro); 120-Liter-Behälter 139,10 Euro (-11,61 Euro) und 240-Liter-Behälter 270,32 Euro (-12,09 Euro).


Im Bereich der Abwasserentsorgung belasteten vor allem die Beiträge, die der Ruhrverband erhebe, die Kanalgebühren, so die Stadt. Sie steigen im Jahr 2024 beim Schmutzwasser auf 3,24 Euro je Kubikmeter Abwasser (+19 Cent), die Entsorgung des Niederschlagswassers wird 58 Cent je Quadratmeter kanalwirksamer Grundstücksfläche (+2 Cent) betragen.

Im Bereich der Friedhöfe seien drei Viertel der Bestattungen mittlerweile Urnenbeisetzungen. Das Angebot der pflegefreien Bestattung auf den Urnenhainen ist beliebt. Nach der Erweiterung auf dem Nordfriedhof und den Anlagen in Freienohl und Remblinghausen gibt es sie auch in Wehrstapel zur Auswahl, für die Friedhöfe in Eversberg und Grevenstein seien die Planungen bereits abgeschlossen, die Umsetzung erfolge zeitnah. Trotz allgemeiner Kostensteigerungen könnten die Gebühren für die Grabnutzung durch Überschüsse aus den Vorjahren weitestgehend konstant gehalten werden. Bei der Kalkulation der Grabpflegegebühren gebe es eine Gebührensenkung.

Steigende Kosten sorgten dagegen im Bereich der Straßenreinigung für steigende Gebührensätze. So wird die Winterdienstgebühr im Jahr 2024 auf 1,55 Euro je Frontmeter Grundstücksfläche steigen (+ 6 Cent), die maschinell durchgeführte Sommerreinigung auf den Hauptverkehrsstraßen verteuert sich auf 1,99 Euro je Frontmeter Grundstücksfläche (+32 Cent). Ein besonders spürbarer Anstieg ergibt sich für die Reinigung von Fußgängerzone und angrenzenden verkehrsberuhigten Bereichen: Hier werden 2024 8,50 Euro je Meter Grundstücksfront fällig (+2,86 Euro).

Marsberg

In Marsberg steigen die Abfallgebühren ebenfalls, als Gründe werden gestiegene Abfuhrpreise seitens des Entsorgers und höhere Deponiekosten genannt. Sperrmüll kostet weiterhin eine Vorab-Gebühr von 40 Euro. Die Stadt rechnet mit rund 900 Sperrmüllanmeldungen im laufenden Jahr. Eigentlich müssten die Gebühren erhöht werden, heißt es. Die Stadt befürchtet aber dann mehr wilde Müllkippen mit hohen Entsorgungskosten.

Winterberg

Aufgrund der gestiegenen Deponie- und Abfuhrkosten musste der Winterberger Rat die Abfallgebühren auf 84 Euro pro Person im jeweiligen Haushalt erhöhen. Da die Gebühren kostendeckend erhoben werden müssen, war eine Steigerung der Abfallgebühr leider unumgänglich, so die Stadt.

Gleiches gelte für die Kurbeiträge. Bereits bei der Aufstellung des städtischen Haushalts für das Jahr 2022 hatte Bürgermeister Beckmann darauf hingewiesen, dass man auch bei den Aufwendungen für den touristischen Bereich auf die gestiegenen Kosten reagieren müsse. Daher folgte der Rat dem Vorschlag der Verwaltung auf eine Erhöhung der Kurbeiträge.


Auch die Zweitwohnungssteuer wird in Winterberg um 3 Prozent auf 18 Prozent erhöht. „Aufgrund der derzeitigen schwierigen Haushaltslage und den bevorstehenden Herausforderungen haben wir uns dazu entscheiden, die Zweitwohnungssteuer zu erhöhen. Zum einen verbessern wir unsere Einnahmenseite und zum anderen flankieren wir die städtebaulichen Maßnahmen, um das Dauerwohnen zu stärken mit dieser Maßnahmen“, so Bürgermeister Michael Beckmann. Um den Zweitwohnungsbesitzern entgegen zu kommen, wurde auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, dass die Zweitwohnungsbesitzer künftig auch die Bürgerkarte erwerben können.

Die Wasser- und Abwassergebühren verändern sich in Winterberg nicht.

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