Sauerland: Viel Pflege für die Weihnachtsbäume

Ein halbes Jahr vor dem Heiligen Abend stehen die Chancen gut, dass wir Weihnachten unter der perfekten Tanne feiern können.

© Landesverband Gartenbau NRW

Genau 6 Monate vor Heilig Abend laufen im Sauerland Vorbereitungen für das Weihnachtsfest. In den Tannenschonungen im HSK ist viel los, da wachsen die Bäume, die Weihnachten geschmückt werden. Für die vielen Weihnachtsbaumerzeuger bei uns bedeutet der Sommer Hocharbeit. Es ist viel Pflege von Hand nötig, so Eberhard Hennecke, der Sprecher der Weihnachtsbaumerzeuger in HSK.


Da eine gerade gewachsene, eher schlanke Tanne bei Kunden gefragt ist, kürzen die Anbauer jetzt die jungen Triebe ein, damit der Wuchs nicht zu breit wird. Auch Lücken im Baum sind nicht gern gesehen. Mit einer Zange ritzen die Anbauer den Stamm ein. So wird der Saftstrom und damit das Wachstum gehemmt. Denn die Lücken entstehen vor allem durch zu schnelles Wachstum. Sollte doch eine Lücke entstehen, wird gegengesteuert, alles in Handarbeit. „Die Pflege unserer Weihnachtsbäume ist eine ganzjährige Aufgabe“, sagt Eberhard Hennecke. Er ist Vorsitzender der Fachgruppe Weihnachtsbaumerzeuger im Landesverband Gartenbau NRW und baut selbst Weihnachtsbäume im Sauerland an. „Jetzt, zur Halbzeit, intensivieren wir unsere Bemühungen, um sicherzustellen, dass die Bäume gesund und kräftig sind. Schließlich sollen sie zu Weihnachten in voller Pracht erstrahlen.“


Zeichen für perfekte Weihnachtsbäume stehen gut

Einen Ausblick auf die kommende Verkaufssaison wagt Hennecke auch. Er sieht in den Wetterverhältnissen gute Voraussetzungen für optimale Tannen: „Wir sind sehr zufrieden mit dem derzeitigen Wetterverlauf. Genügend Regen fördert das Wachstum und sorgt für stabilen Aufbau unserer Bäume. Außerdem verleiht er den Pflanzen intensive Farbe und gute Form. Die Versorgung mit reichlich Wasser steigert die Haltbarkeit der Tannen“, so Hennecke.

Klimawandel bedroht Weihnachtsbäume

Je nach Größe wachsen Weihnachtsbäume neun bis zwölf Jahre auf dem Feld. Extremwetterereignisse wie lange Trockenperioden, Sturm oder Hagel bedrohen die Kulturen immer häufiger, weiß Hennecke. „Je nach Witterungslage werden 20 bis 30 Prozent der Bäume so stark beschädigt, dass wir sie nicht mehr verkaufen können. Ein Hagelschauer kann sogar zu einem Totalausfall der Kultur führen.“

Regionale Tannen beliebt

Jährlich werden in Deutschland rund 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Sieben Millionen Weihnachtsbäume werden allein im Sauerland produziert und verkauft. Mit rund 18.000 Hektar Anbaufläche ist Südwestfalen eines der größten Anbaugebiete in Europa. Die Kunden legen immer mehr Wert auf Regionalität. Ein Viertel aller Weihnachtsbäume wird direkt beim Erzeuger gekauft. Ein weiteres Viertel im Straßenhandel und der Rest im Supermarkt oder in Garten- und Baumärkten. Die mit großem Abstand beliebteste Baumsorte ist die Nordmanntanne. Abgeschlagen folgen Blaufichte und Nobilis. Der Anteil der Biobäume liegt bei unter 15%, so Hennecke. Der Biobaum habe sich etabliert.

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