Sauerland: Tipps für die Reiseapotheke
Veröffentlicht: Donnerstag, 22.06.2023 12:07
Mit dem Start der Sommerferien steht für viele Menschen im Sauerland der Urlaub an.
Damit der ohne gesundheitliche Probleme verläuft, gilt es laut Apothekerschaft im Altkreis Meschede sowie der Krankenkasse AOK ein paar Dinge zu beachten. Was gehört unbedingt in die Reiseapotheke, was darf ich überhaupt wohin mitnehmen und was muss ich beachten, wenn ich im Ausland akut Arzneimittel benötige?
Was drin sein sollte
„Die eine Standard-Reiseapotheke gibt es nicht“, sagt Klaus Mörchen, Sprecher der Apothekerschaft, wichtig sei vielmehr, dass die Medikamente sowohl zu allen mitreisenden Personen als auch auf das Reiseziel und die dort geplanten Aktivitäten abgestimmt sind. „Wer eine Wandertour in den Bergen plant, braucht natürlich eine andere Reiseapotheke als die Familie, die zum Badeurlaub aufbricht.“ Als Basis sollten indes Sonnenschutz, etwas zur Wundversorgung sowie Fieber- und Schmerzmittel in die Reiseapotheke gepackt werden, ebenso wie etwas gegen akute Magen- und Darmbeschwerden. Flugreisende sollten zudem bei Bedarf befeuchtende Augentropfen und Nasenspray gegen die Trockenheit im Handgepäck mit sich führen. Auch insektenabweisende Mittel und juckreizstillendes Gel gegen Insektenstiche haben sich schon auf vielen Reisen bewährt. Wer sich viel in der freien Natur aufhält, sollte sich über Zecken-Risikogebiete informieren und vorsichtshalber eine Zeckenzange einpacken. Vorsichtig und rechtzeitig entfernt, ist eine Infektion mit den gefährlichen Erregern, die von den Zecken übertragen werden, dann unwahrscheinlicher.
Vorbereitung ist wichtig
„Entscheidend ist dabei, die für jedes Familienmitglied passenden Präparate einzupacken“, betont der Apotheker. „Kinder dürfen auf keinen Fall die Arzneimittel der Erwachsenen oder größeren Geschwister ‚mitbenutzen‘. Sie brauchen immer eigene, für sie passende Präparate – das gilt ausnahmslos für alle Medikamente“. Darüber hinaus muss auch unterwegs auf die richtige Lagerung geachtet werden: „Arzneimittel mögen keine Hitze – und sollten am besten trocken und bei einer Temperatur gelagert werden, die nicht über 20 bis 25 Grad liegt. Und wenn Arzneimittel ausdrücklich gekühlt werden müssen, muss das natürlich auch unterwegs berücksichtigt werden.“ Zudem sollte der gesamte Inhalt der Reiseapotheke - auch Verbandstoffe und Pflaster - regelmäßig auf das Verfallsdatum hin überprüft werden, ergänzt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.
Herausforderungen bei Auslandsreisen
Und was ist, wenn im Urlaub doch akut ein Medikament benötigt wird? In diesem Fall gilt: „Arzneimittel sollten auch im Ausland nur in einer Apotheke erworben werden“, unterstreicht Mörchen. „Von vermeintlich guten Angeboten bei ‚fliegenden Händlern‘ oder auf Märkten sollte man in jedem Fall die Finger lassen, um nicht auf Arzneimittelfälschungen hereinzufallen“, warnt der Apotheker „die können nämlich wirklich lebensgefährlich sein, denn sie enthalten zum Beispiel keine Wirkstoffe oder gar gefährliche Inhaltsstoffe.“
Wer in fernen Ländern Urlaub machen möchte, sollte sich über die von der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfohlenen Reiseschutzimpfungen für das jeweilige Urlaubsland informieren. Die Impfungen schützen vor gefährlichen Krankheiten wie z.B. Cholera, FSME, Malaria (Tablettenprophylaxe), Tollwut, Gelbfieber oder Hepatitis A/B. Reiseimpfungen gehören jedoch nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen, so Schneider.