Sauerland: Tatverdächtiger nach Messerattacke in U-Haft
Veröffentlicht: Montag, 12.05.2025 05:32
Mordkommission und Staatsanwaltschaft Arnsberg ermitteln nach Tod eines 14-jährigen in Menden

Nach dem Tod eines 14-jährigen Jungen im benachbarten Menden im Märkischen Kreis sitzt der 17-jährige deutsche Tatverdächtige in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg hat die Ermittlungen übernommen, eine Mordkommission ist eingerichtet. Der 17-jährige soll in der Nacht auf Samstag auf einem Mendener Spielplatz mehrfach auf sein Opfer eingestochen haben. Der Junge mit mazedonischer Staatsangehörigkeit wurde so schwer verletzt, dass er nach vergeblichen Reanimationsversuchen wenig später im Krankenhaus starb.
Auf dem weitläufigen Spielplatz in Menden herrschte am Wochenende bei sonnigem Wetter wieder reges Treiben. Kinder und Familien waren unterwegs, kletterten, spielten und tobten auf dem großzügigen Gelände.
Unterdessen suchen die Ermittlungsbehörden weiter nach Zeugen der Tat. Hinweise zu den Geschehnissen auf dem Spielplatz werden unter 02331 986 2066 entgegengenommen.
Tödliche Messerattacke in der Nacht
Gegen 1.35 Uhr in der Nacht zu Samstag war es auf dem Spielplatzgelände laut Polizei und Staatsanwaltschaft zwischen mehreren Menschen zu einem Streit gekommen. Worum es dabei ging, dazu machten die Ermittler zunächst keine Angaben.
Ein tatverdächtiger 17-Jährige flüchtete vom Tatort. Wie die Ermittler mitteilten, trat er bereits in der Vergangenheit polizeilich in Erscheinung - worum es dabei ging, gaben sie nicht an.
Den ganzen Samstag suchte die Polizei mit einem Haftbefehl nach dem Jugendlichen. Auch ein Foto veröffentlichten die Behörden, baten um Zeugenhinweise zum Aufenthalt des Gesuchten oder zu den Geschehnissen auf dem Spielplatz.
Nach «intensiven Fahndungsmaßnahmen», wie die Polizei es ausdrückte, machte sie ihn schließlich ausfindig. "Der 17-Jährige wurde an seinem Versteck widerstandslos festgenommen", teilten die Behörden gegen 21.00 Uhr am Samstag mit. Wo der Jugendliche sich versteckt hatte, dazu gab es zunächst keine Information.
Haftbefehl lautet zunächst auf Mord
Seit gestern sitzt der 17-jährige mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft werfe dem 17-Jährigen Mord vor, sagte Annika Berg, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Arnsberg.
Die Ermittlungsbehörde setzte eine Mordkommission ein, die seit Samstag versucht, die Hintergründe des Streits und den genauen Ablauf des Geschehens zu rekonstruieren. "Wir führen auch am heutigen Tage noch viele Befragungen durch", sagte Berg. Um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden, sei man daher sehr zurückhaltend mit der Veröffentlichung von Details. Auch das jugendliche Alter der Beteiligten sei zu berücksichtigen.
Noch ein weiterer Jugendlicher war bei dem Streit schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt worden. Wer ihm die Verletzung zugefügt habe, sei noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen, so Berg weiter.