Sauerland: steigende Wasserpegel erwartet

Ruhrverband hat in den Talsperren Platz für neue Regenmengen geschaffen

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Ergiebiger Dauerregen wird Gewässerpegel erneut ansteigen lassen, davon geht der Ruhrverband aus. Er hat in den letzten Tagen Freiraum in den Talsperren für die vorhergesagten neuen Niederschläge geschaffen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet bis morgen, 4. Januar, 0 Uhr, weitere ergiebige Regenfälle und hat für Teile des Ruhreinzugsgebiets eine Unwetterwarnung vor Dauerregen herausgegeben. Zusätzlich zu den bereits seit gestern gefallenen Regenmengen können bis kommende Nacht vor allem im Bergland gebietsweise zwischen 20 und 35 Liter auf den Quadratmeter, in Staulagen stellenweise auch bis zu 60 Liter auf den Quadratmeter hinzukommen, heißt es.

Platz in Talsperren

Der Ruhrverband hat die Phase geringerer Niederschläge seit dem 27. Dezember genutzt, um den Freiraum in seinem Talsperrensystem wieder zu vergrößern, heißt es. Die Talsperren hätten während der Hochwasserphase über Weihnachten knapp 46 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten. Der Füllstand war auf über 92 Prozent vom Vollstau angestiegen. In den letzten Tagen haben die Talsperren mehr Wasser abgegeben, als ihnen zugeflossen ist, so der Ruhrverband. Der Füllstand sei dadurch auf knapp 85 Prozent vom Vollstau abgesenkt worden.

Insgesamt stehen im Talsperrensystem aktuell rund 71 Millionen Kubikmeter Stauvolumen zum Rückhalt des zufließenden Wassers zur Verfügung. Zuletzt hatte der Ruhrverband die Abgaben aus seinen Talsperren auf derzeit 122 Kubikmeter in der Sekunde reduziert. Weitere Anpassungen seien je nach Entwicklung der aktuellen Lage jederzeit möglich.

Infos zu Pegelständen

Die Abflüsse in der Ruhr und ihren Nebenflüssen zeigen nach den erneuten Niederschlägen eine steigende Tendenz. Ständig aktualisierte Informationen zur Hochwassersituation gibt es im Hochwasserportal des Landes NRW hier, in der App „Meine Pegel“ des länderübergreifenden Hochwasserportals sowie auf den Seiten des Ruhrverbands und seiner Talsperrenleitzentrale.

Hintergrund

An den Hochwassermeldepegeln sind drei Informationswerte hinterlegt. Sie werden durch die Bezirksregierungen pegelspezifisch festgelegt.

Informationswert 1: Beginn der Ausuferung des Gewässers; land- und forstwirtschaftliche Flächen und Verkehrsflächen können überflutet werden.

Informationswert 2: Gefahr der Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Infrastruktureinrichtungen. Informationswert 3: Gefahr der Überflutung von bebauten Gebieten oder Infrastruktureinrichtungen in größerem Umfang.

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