Sauerland: Sorge wegen Asiatischer Hornisse

Sauerländer Imker befürchten, dass sich die Asiatische Hornisse auch im Sauerland weiter ausbreitet

© Randolf Seitz/NABU-naturgucker.de

Im Rheinland haben sich die Asiatischen Hornissen schon explosionsartig vermehrt. Die Imker im Sauerland rechnen damit, dass sie sich auch im Sauerland weiter ausbreiten. Bisher sind dem Vorsitzenden des Schmallenberger Imkervereins Wolfgang Jenke zwei Nester bekannt, die entfernt worden sind. Das erste im vergangenen Jahr am Biggesee. In diesem Jahr eines in Schmallenberg-Gleidorf. Jenke rechnet im kommenden Jahr, wenn die Jungköniginnen der Hornissen neue Völker gründen, mit weiteren Nestern der Asiatischen Hornisse im Sauerland. Das sieht er mit Sorge. Die Honigbiene gehört zur Beute der Asiatischen Hornisse. Ein Imker aus Drolshagen hätte ihm vor ein paar Tagen erzählt, dass jeden Tag 15 Asiatische Hornissen seine Bienenstöcke regelrecht belagert hätten. Neue Nester würden im Sauerland nicht konsequent bekämpft, so der Imker.

Entfernen der Nester ist Privatsache

Seit diesem Jahr übernimmt es nicht mehr der Hochsauerlankreis Nester der Asiatischen Hornisse zu beseitigen. Ausnahme: Die Hornissen stellen eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar, zum Beispiel an Wanderwegen. Wer das Nest einer Asiatischen Hornisse auf seinem Grundstück hat, muss selber zusehen, wie er es entfernt. Das kann teuer werden, sagt Wolfgang Jenke. Wenn das Nest zum Beispiel in einem Baum ist, muss ein Hubsteiger gemietet werden. Dazu kommen noch die Kosten des Schädlingsbekämpfers. Er rät dringend davon ab, ein Hornissennest selber zu entfernen. Das Bekämpfen eines Hornissennests sollten auch erfahrene Imker besser speziell geschulten Fachleuten überlassen. Die haben verschiedene Methoden, um die Asiatischen Hornissen zu vernichten: Aktiver Kohlenstaub wird ins Nest geblasen, Einsaugen und Einfrieren der Insekten, Verbrennen.

Die Untere Naturschutzbehörde des Hochsauerlandkreises stellt Listen von Fachfirmen und geschulten Beratern zur Verfügung, die eine Bekämpfung durchführen können. Für die einheimische Europäische Hornisse, die unter besonderem Artenschutz steht, ist weiterhin eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde nötig, um ein Nest umzusiedeln oder zu beseitigen. 

Unterschied Europäische und Asiatische Hornisse

Europäische Hornissen sind tag- und nachtaktiv, wohingegen Asiatische Hornissen nur tagsüber zu sehen sind. Europäische Hornissen nisten in wettergeschützten Hohlräumen wie Baumhöhlen, Nistkästen, Dachböden oder Rollladenkästen. Asiatische Hornissen bauen im Frühjahr ihr erstes, kleineres Nest (Primärnest) ebenfalls häufig an Orten wie Dachböden, aber auch in Gebüschen. Das zweite, größere Sommernest wird meist im Freien gebaut, beispielsweise in Baumkronen, oft in über zehn Metern Höhe.

Auch die Asiatische Hornisse geht auf Jagd. Sie bildet im Vergleich zur Europäischen Hornisse größere Völker und kann daher deutlich größeren Jagd-Druck auf die Beutetierarten ausüben. „Noch wissen wir wenig über ihre potenziell natürlichen Feinde. Wie stark ihre Ausbreitung negative Konsequenzen für unsere Ökosysteme haben kann, ist ebenfalls noch unklar“, so ein NABU-Experte. Speziell Imker und Imkerinnen fürchten aber um ihre Völker, da die Asiatische Hornisse die Bienenstöcke regelrecht belagert. Mitunter werden so ganze Völker der Honigbiene zu ihrer Jagdbeute. Ein Verhalten, das unsere einheimische Hornisse so nicht zeigt. 

Die Arbeiterinnen beider Hornissenstaaten ernähren sich hauptsächlich von Kohlenhydraten wie sie Baumsäfte und Nektar enthalten. Die Nahrung der Königin und zur Fütterung der Larven hingegen muss reich an Eiweißen sein. Dazu jagen die Arbeiterinnen andere Insekten und tragen dabei bevorzugt die „Steaks“, die Flugmuskulatur, ihrer Beute ins Nest ein.


Quelle: NABU


Der NABU hat dazu aufgerufen das Vorkommen von Hornissen mit Fotos zu dokumentieren. So will sich der Naturschutzbund ein Bild machen, wie stark die Asiatische Hornisse verbreitet ist. Beim Fotografieren gilt: Abstand halten! Hier könnt ihr eure Fotos einreichen: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/hornissen-melden.html



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