Sauerland: Sexualisierte Gewalt aufdecken

Viele Organisationen im Hochsauerlandkreis bieten Präventionsangebote gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche

© Landessportbund NRW

Im Hochsauerlandkreis gibt es viele Initiativen, um sexualisierte Gewalt gegen Kinder aufzudecken. Die evangelischen Frauenhilfe zum Beispiel führt seit 2022 Schulungen zum Programm „hinschauen, helfen, handeln“. 130 Mitarbeitende in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern sind bereits geschult worden. Auch der Kreissportbund im Hochsauerlandkreis und die Polizei haben Angebote zur Prävention. 2023 Jahr gab es im HSK 70 Fälle von Kindesmissbrauch - etwas weniger als im Vorjahr(75).

Das aktuelle Lagebild des Bundeskriminalamtes zeigt: In NRW sind deutschlandweit die meisten Fälle von Kindesmissbrauch registriert worden. Die Zahl der erfassten Fälle in NRW ist im vergangenen Jahr auf 5065 gestiegen. 2022 waren es noch 4133..

Angebote zur Prävention

Frauenberatungsstellen im HSK

Die Frauenberatungsstelle in Arnsberg hat seit einem Jahr eine Fachstelle zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt.

Betroffene von sexualisierter Gewalt sollen niederschwellig, zeitnah und kurzfristig Hilfsangebote nutzen können. Mit Hilfe von 1,5 Personalstellen für die Fachberatungsstelle könne eine zeitnahe Beratung und eine kurzfristige Krisenintervention gewährleistet werden. Neben der Beratung können bereits vorhandene Präventionsangebote ausgebaut werden, neue konzipiert werden und eine regelmäßige Durchführung in den Einrichtungen garantiert werden. Im HSK gibt es zwei Frauenberatungsstellen in Arnsberg und Meschede.

Ein Präventionsangebot wendet sich an Kitas:

Mit Hilfe des Präventionsangebotes „Echte Schätze“ des PETZE-Instituts, sollen Mädchen und Jungen so früh wie möglich stark gemacht werden. Ziel ist die Information, Ermutigung und positive Stärkung der kindlichen Autonomie und Ressourcen.

Kreissportbund

Der KSB bietet Schulungen zum Thema sexueller Missbrauch für alle im Sportbereich tätigen Funktionäre, Übungsleiter oder Sportler an:

"Es ist unser Schutzauftrag als Verbände, Bünde und Vereine sowie als Übungsleiter*in oder Trainer*in, eine gewaltfreie Atmosphäre im Verein zu schaffen, die Mitglieder und Mitarbeiter*innen über das Thema „sexualisierte & interpersonelle Gewalt im Sport“ aufzuklären und zu sensibilisieren. Zum Schutzauftrag der Sportvereine und Sportverbände für die besonders zu schützende Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen, aber auch für die Erwachsenen, gehört es ebenso dazu, Maßnahmen zur Prävention von und Intervention bei sexualisierter & interpersoneller Gewalt im Sport zu erarbeiten, diese zu kennen und innerhalb der eigenen Vereinsstrukturen zu verankern."

Evangelische Frauenhilfe

Im November 2022 starteten die Schulungen zum Programm „hinschauen, helfen, handeln“ in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern der EFHiW. Grundlage für das Programm „hinschauen, helfen, handeln“ ist das „Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt“ der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Damit wird der Bereich der Anti-Gewalt-Arbeit um einen wichtigen Baustein erweitert. Ob gegen Kinder, Jugendliche oder Erwachsene: Sexualisierte Gewalt ist in kirchlichen und diakonischen Strukturen nicht zu tolerieren. Die Schulungen haben bislang 130 Mitarbeitende sensibilisiert, bei Verletzungen gegen die sexuelle Selbstbestimmung hinzuschauen und befähigen sie dazu, angemessen zu handeln, heißt es von der Frauenhilfe.



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